“Wir mussten uns auf schlimmere Zahlen einstellen”

Corona zwingt auch die Stadt Tegernsee zu besonderen Maßnahmen. Gestern fand eine Sitzug der besonderen Art statt. Bürgermeister Johannes Hagn zeigte sich sehr erleichtert über die Entwicklung. Man habe sich auf viel schlimmere Zahlen einstellen müssen.

Die Stadträte nahmen gestern in Tischreihen im Quirinal Platz

Stadtrat in Zeiten von Corona. 18.30 Uhr im Quirinal in Tegernsee. Tischreihen für die Stadträte, ein paar Stühle für die Zuhörer ganz hinten und vorne ein langes Pult für den Bürgermeister und seine Verwaltung. Jeder bekommt seinen eigenen großen Tisch. Erinnert ein bisschen an Schulunterricht, als Johannes Hagn zum Start der Sitzung aufsteht und alle begrüßt.

Die Zuschauer tragen Mundschutz – die Stadträte nicht. Darum seien sie gebeten worden, sonst könne man in der Diskussion nichts verstehen. Hagn zeigte sich am gestrigen Abend froh, dass es Tegernsee im Hinblick auf Corona nicht schlimmer getroffen habe. Von den 3600 Einwohnern, seien rund 1500 über 65, viele über sogar über 70. Hagn betont:

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Wir mussten uns auf wesentlich schlimmere Zahlen einstellen.

Anfangs habe das Krankenhaus in Agatharied nur 21 Intensivbetten gehabt. Die wären schnell voll gewesen, hätte man ähnliche Zustände gehabt, wie in Italien. „Wir waren der Hotspot, als das losging“, so Hagn weiter. Nun sehe es sehr gut aus. In Tegernsee habe man nur noch einen aktiven Fall. Bis auf Herrn Nanz, der sehr verbunden mit Tegernsee und dem Olaf-Gulbransson-Museum war – jedoch nicht in Tegernsee gemeldet, habe man in der Stadt keine Todesopfer zu beklagen. „Da geht es uns besser, als zum Beispiel Gmund“, weiß Hagn.

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Stolz zeigte sich der Bürgermeister vor allem darüber, was in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt wurde. Die TTT habe sofort ein Notfalltelefon eingerichtet und die Nachbarschaftshilfe alles weitere organisiert. „Wir wären in der Lage gewesen, alle Senioren über 70 mit einem Lieferdienst zu versehen“, sagt Hagn. Auch die Sparkasse habe geholfen, indem jeder Bestellung direkt ein Überweisungsträger beigelegt wurde. Dafür seien keine Gebühren erhoben worden.

Tegernsee für zweite Corona-Welle vorbereitet

Man rechne mit einer zweiten und dritten Welle, weiß Hagn. Tegernsee sei derzeit aber für eine zweite Corona-Phase gut ausgestattet. Sowohl ein Bürger als auch die Monte Mare Group haben der Stadt je 1000 Schutzmasken zur Verfügung gestellt, die dann an Bürger, die der Risikogruppe angehören, verteilt wurden.

Außerdem habe man erst gerade 200 Liter Desinfektionsmittel vom Landratsamt bekommen. Das sei vor allem wichtig, wenn das Rathaus und auch die Toiletten wieder öffnen. „Insofern geht es uns in Tegernsee sehr, sehr gut“, so der Bürgermeister abschließend.

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