Konkret stand der Bauantrag zum Erweiterungsbau inklusive Änderung des Bebauungsplanes sowie der eingegangenen Stellungnahmen auf der Agenda des Gremiums am gestrigen Dienstagabend.
Von der Rumpelkammer zum Vorzeigeplatz?
Mit der städtebaulichen Situation war man schon seit dem Frühjahr nicht glücklich gewesen, hatte intensiv in nichtöffentlichen Sitzungen diskutiert. Zu groß dimensioniert sei der „Riegel“, der im übrigen sich zu weit nach Süden hinstrecken sollte. Lieber hätte man das Gebäude hinter dem Hauptgebäude gesehen. Und auch die Baugrenze sah die Kommune in Gefahr.
Sei‘s drum – die Realschule platzt scheinbar aus allen Nähten und macht den Erweiterungsbau bitter nötig. Fünf Klassenzimmer sollen auf zwei Stockwerken entstehen. Während man vor fünf Jahren den Schulbetrieb mit 19 Klassenzimmern gestartet hatte, ist die Schulfamilie inzwischen auf 27 Klassen angewachsen. Was faktisch bedeutet, dass acht Klassen heimatlos sind. Hätte man diese nicht momentan in Fachräumen untergebracht. Da dies jedoch kein Dauerzustand sein kann, werden neue Klassenzimmer gebraucht.
Die Planung für den Erweiterungsbau steht. Gebaut werden soll direkt vor dem Hauptgebäude, dort wo sich derzeit noch ein Grünstreifen mit Fahrradständern befindet. Und weil der Bau die Baugrenzen des bestehenden Bebauungsplanes überschreitet, braucht der Landkreis als Bauherr die Zustimmung der Gemeinde.
Vernunftsentscheidung für die Bildung
War es der Wille zu mehr Bildung oder pure Einsicht? Im Gremium regte sich kein großer Widerstand, als die Abstimmung zu Bebauungsplan und Bauantrag des zusätzlichen Schulgebäudes in der Sitzung anstanden. Das Projekt hatte im Vorfeld öffentlich ausgelegen. Nur geringfügige Änderungen sind noch notwendig. Etwa die Ausgleichsflächen beziehungsweise Grünflächen und Baumbepflanzung betreffend.
Auch die Mauerstärke muss dicker und der Übergang der beiden Gebäude verglast werden. Schlussendlich soll die Dachabdeckung anstatt als Rollkies nun als Gründach ausgeführt werden. Dass für fünf neue Klassenzimmer auch fünf Auto-Stellplätze nachgewiesen werden müssen, war für so manches Gemeinderatsmitglied dann auch ungewohnt. Die Entscheidung fiel wohl als Zugeständnis an die Bildung der Kinder im Tegernseer Tal.
„Wir sind nicht gegen die Realschule, nur gegen die Art und Weise, wie das gelaufen ist,“ so formulierte es Helga Wagner (GRÜNE). Der Bürgermeister beteuerte: „Letztendlich haben wir eine Vernunftsentscheidung getroffen.“
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