“Wir sollten keine Sylter Verhältnisse schaffen”

In Kreuth sollte gemeinsam mit einer Genossenschaft ein Wohnprojekt entstehen. Geplant waren günstige Mietwohnungen für Einheimische. Jetzt ist der Partner abgesprungen und die Planung steht wieder auf Null. Einig war man sich jedenfalls: Sylter Verhältnisse will in Kreuth niemand.

Kreuther wollen keine Sylter Verhältnisse.

Im Raineralmweg in Kreuth sollte ein neues Wohnhaus entstehen. Die Gemeinde hatte dort gemeinsam mit einer Genossenschaft bezahlbaren Wohnraum geplant. Wie Bürgermeister Josef Bierschneider nun auf der Gemeinderatssitzung am Donnerstag berichtete, habe die Genossenschaft ihre Zusage allerdings zurückgezogen.

Gründe sind uns leider nicht bekannt.

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Nun sei die Frage, wie man trotzdem weitermacht. Bierschneider sieht zwei Optionen: Entweder man geht auf die Suche nach Gemeindebürgern, die sich zusammenschließen wollen. Oder man sucht eine neue Baugenossenschaft.

Gemeinde braucht einen Partner

Für Martin Walch (SPD) steht fest: „Wir haben das Thema lange diskutiert. Unser Ziel muss es sein, hier möglichst günstigen Wohnraum zu schaffen.“ Der Quadratmeterpreis soll seiner Meinung nach unter zehn Euro pro Quadratmeter liegen. „Ich plädiere dafür, dass wir jemanden suchen, der das durchzieht“, so Walch.

Eine Option das Ganze selbst in die Hand zu nehmen gibt es laut Bierschneider jedenfalls nicht. Das sei für die Gemeinde finanziell nicht zu stemmen. Markus Wrba (FWG) sah es etwas anders als Walch. „Mir ist ein Einheimischenmodell sympathisch. Wenn wir das so machen wie Martin sagt, finden wie vielleicht keinen Partner.“

Im Raineralmweg in Kreuth in der Nähe des Minigolf-Platzes soll ein neues Wohnhaus entstehen.

Auch Walch war klar, dass ebenso ein Einheimischenmodell möglich sei. „Aber ich finde es zehnmal wichtiger, Wohnungen zu schaffen, für Leute, die sich die Wohnungen hier nicht mehr leisten können.“ Kreuths Vize-Bürgermeister Wolfgang Rebensburg (FWG) sprach am Ende ein Machtwort:

Wir sollten keine Sylter Verhältnisse schaffen. Wir müssen Wohnraum schaffen, der bezahlbar ist.

So entschied sich der Gemeinderat am Ende mehrheitlich dafür, nach einem neuen Partner zu suchen, der das Projekt im Sinne der Gemeinde realisiert.

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