Die Strompreise werden wohl über kurz oder lang weiter ansteigen. So schätzen es zumindest Mitarbeiter des E-Werks Tegernsee ein. Das liege jedoch nicht an den Anbietern, sondern vielmehr am Staat. Wer Strom sparen will, kann mit ein paar einfachen Tipps und Tricks Großes bewirken.
Mit ganz simplen Verhaltensänderungen lässt sich die Stromrechnung senken. Beim Kauf von neuen Elektrogeräten sollte man in erster Linie auf das EU-Energielogo achten. Darüber hinaus empfiehlt es sich, Elektrogeräte regelmäßig zu erneuern. Besonders energiesparend sind Geräte mit Auszeichnung A+++. Sie sind zwar teurer als andere. Die Kosten könnten sich aber nach einiger Zeit amortisieren.
Keine Angst vor der Stromrechnung
Die Umstellung von herkömmlichen Glühlampen auf LED-Lampen kann ebenfalls ein nützlicher Schritt sein. Sie verbrauchen wesentlich weniger Strom. Wer zudem seine Waschmaschine immer voll macht, im ECONOMIC-Programm und bei niedrigeren Temperaturen wäscht, kann zusätzlich sparen. Auf den Trockner kann man im Sommer auch gut verzichten.
In der Küche immer mit aufgesetztem Topfdeckel zu kochen und Essensreste lieber in der Mikrowelle als im Backofen aufzuwärmen, schont ebenfalls den Geldbeutel. Umluft ist beim Backen schneller und energiesparender als Ober- und Unterhitze. Ein Kühlschrank sollte immer voll sein, sagen Experten. Denn ansonsten wird ins Leere gekühlt.
„Es hilft aber oft schon, wenn man auf die Festtags-Beleuchtung im Haus verzichtet“, weiß auch Florian Appel, Vertriebsleiter im Tegernseer E-Werk. Zudem sollte man den Standby-Modus getrost ausschalten und speziell vor Urlauben auch den Router abschalten. Ansonsten einfach mal den Stecker ziehen.
Verschiedene Anbieter und Kosten
Im Tegernseer Tal ist in erster Linie das E-Werk für die Stromversorgung der einzelnen Haushalte zuständig. Ab Gmund übernimmt dann der überregionale Anbieter E.on für den Rest des Oberlandes. „Wer Grundversorger ist, hängt immer davon ab, wo man wohnt“, so Thomas Wimmer vom E-Werk.
Auf deren Internetseite gibt es einen Stromrechner. Der Durchschnittsverbrauch einer vierköpfigen Familie liegt bei rund 3.000 KWh im Jahr. Das sind beispielsweise laut dem Rechner des E-Werks Tegernsee in Bad Wiessee rund 870 Euro, die so jährlich anfallen.
Wer sich zwischen Wasserkraft- und Klassikstrom entscheiden muss, greift oft zur günstigen Graustromvariante. Dabei ist der Öko-Strom aus gutem Grund etwas teurer. Der Strom aus Wasserkraft sei TÜV-geprüft. „Ein Zertifikat beweist, dass er zu 100 Prozent aus Wasserkraft gewonnen wird“, so Wimmer.
„Wir sparen Strom“
Dabei will auch die Politik, dass Bürger bewusster mit ihrem Stromverbrauch umgehen. Mit der neugestarteten Initiative „Wir sparen Strom!“ des Landkreises Miesbach und der Bürgerstiftung Energiewende Oberland (EWO) soll vor allem das Klimaschutzkonzept forciert und die Bürger sensibilisiert werden. Ziel der Initiative ist es, den Stromverbrauch im gesamten Landkreis bis 2016 um 20 Prozent zu senken.
Dafür soll im ersten Schritt das Verhalten bei der Stromnutzung geändert werden. Das Credo lautet: „Stromsparen im privaten Haushalt“. Die Aktion startet bereits in diesem Frühjahr. Im zweiten Schritt wird dann durch die Anpassung der Hausgeräte an den derzeitigen Stand der Technik weiter eingespart, so heißt es im Thesenpapier der Energiewende Oberland. „Strom sparen ist ein ganz wichtiger Beitrag zu unserem regionalen Klimaschutz. Packen wir es gemeinsam an!“
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