Die ersten Asylbewerber sind schon in ihre neuen Unterkünfte gezogen: Seit rund zwei Wochen verlegt das Landratsamt Miesbach nach und nach die rund 87 Bewohner der Rottacher Traglufthalle. Sie werden auf den gesamten Landkreis verteilt – Bayrischzell, Otterfing, Fischbachau, Valley, Weyarn, Schliersee, Hausham, Miesbach und Bad Wiessee. Ende Februar verschwindet die Halle dann endgültig.
Laut Pressesprecher des Landratsamts Miesbach Birger Nemitz wurde demnach bereits für alle Bewohner eine neue Unterkunft gefunden. Ganz im Gegensatz zu Holzkirchen: Auch hier schließt die Traglufthalle Ende April, doch noch immer fehlen Wohnungen. Birger Nemitz, Pressesprecher des Landratsamtes erklärt:
In Holzkirchen sind 170 Personen untergebracht, aber noch immer fehlen für 100 von ihnen Wohnungen.
Mit Rottach und Holzkirchen werden also demnächst die größten Unterkünfte im Landkreis aufgelöst. Doch wie sieht es eigentlich in den einzelnen Kommunen aus, wo sind wie viele Asylbewerber untergebracht und wer hat noch Kapazitäten? Wir haben einen Überblick.
Holzkirchen
Von den insgesamt 170 Flüchtlingen ziehen 30 in einigen Wochen in die Räume der ehemaligen Polizeiinspektion in der Frühlingsstraße. Die Regierung von Oberbayern stellt das Gebäude zur Verfügung. Was mit den restlichen Männern und Frauen passiert, steht jedoch noch in den Sternen. Doch Nemitz beruhigt:
Wir kümmern uns jetzt erstmal um den Umzug aus der Rottacher Halle. In Holzkirchen haben wir ja noch bis Ende April Zeit. Bis dahin finden wir eine Lösung. Im schlimmsten Fall hat die Regierung von Oberbayern ihre Unterstützung bei der Unterbringung außerhalb des Landkreises zugesichert.
Bereits Ende Oktober sind zwei alleinstehenden Mütter aus Eritrea mit jeweils einem Kind aus den Holzkirchnern Containern in die Gemeindewohnungen am Buchkogl in Schaftlach gezogen. Vier junge Männer und eine Frau mit Zwillingen aus den umliegenden Gemeinden sind ebenfalls hier in die Wohnungen eingezogen.
Weyarn
In der Gemeinde Weyarn leben derzeit 58 Asylbewerber, verteilt auf zwei Einrichtungen. Mit dieser Zahl hat die Gemeinde ihr Soll übererfüllt. „Mehr geht nicht“, heißt es von Seiten des Rathauses.
Valley
Ähnlich sieht es in der Nachbargemeinde Valley aus. Dort leben momentan etwa 33 Flüchtlinge in den dafür bereitgestellten Containern. Einige Menschen aus der Rottacher Traglufthalle, die Ende Februar abgebaut werden soll, haben in Valley bereits eine neue Heimat auf Zeit gefunden. Bürgermeister Andreas Hallmannsecker konnte sogar zwei anerkannte Asylbewerber in Wohnungen unterbringen.
Warngau
Im Container hinter dem Kindergarten in Warngau leben momentan 55 Flüchtlinge, sieben von ihnen sind anerkannte Asylbewerber, das heißt sie dürfen hier bleiben und arbeiten. Doch mit Wohnungen für sie sieht es in Warngau düster aus, trotz fieberhafter Suche der Verantwortlichen. Ob nach der Schließung der Holzkirchner Traglufthalle Bewohner von dort nach Warngau verlegt werden, ist laut Aussage eines Gemeindevertreters bis dato unklar.
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