… wo bleibst du nur im Oberland?

Ein Jahr nach der offiziellen Einführung der Mietpreisbremse hat sich in Holzkirchen nicht viel getan. Noch immer fehlt ein Mietspiegel als Bezugsgröße, und der Kämmerer zweifelt die Sinnhaftigkeit der Maßnahme offen an. Doch erschwert wird der Vorgang auch durch einige Makler.

Für die Verwaltung der Gemeindeeigenen Wohnungen soll es jetzt einen "Wohnungsmanager" geben
Mietwohnungen sind in Holzkirchen rar – erst recht zu einem günstigen Preis.

Der Gedanke ist edel, doch die Umsetzung mangelhaft: Bei Wiedervermietungen sollen Mietpreiserhöhungen in Deutschland begrenzt werden. Doch die sogenannte „Mietpreisbremse“ ist bislang kein Erfolg. Der Holzkirchner Kämmerer Dominik Wendlinger sagt gar mit Blick auf München: „Die Mietpreisbremse hat als Steuerungselement schon versagt.“

Auf seine Gemeinde kann er nicht blicken, denn Holzkirchen hat in Ermangelung einer Referenzgröße, nach Art eines Mietspiegels, noch gar keine Mietpreisbremse. Bis es so weit ist, könnten noch Monate ins Oberland ziehen. Auf Nachfrage der HS erklärt Wendlinger jedoch, dass sich derzeit ein neu eingestellter Mitarbeiter mit der Erstellung eines Mietspiegels befasst. Der neue Verantwortliche hat demnach offenbar auch Erfahrung im Maklergeschäft.

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Gleichzeitig greift der Holzkirchner Kämmerer das Prinzip „Mietpreisbremse“ wie schon im vergangenen Jahr mit deutlichen Worten an:

Die öffentliche Hand sollte nicht in dieser Form in die Privatwirtschaft eingreifen. Da werden stellenweise sogar Existenzen gefährdet.

Zusätzliches Problem: Wenn keiner klagt, könne die Kommune noch so viele Regelungen aufstellen – es würde nichts bringen. Denn die Mietpreisbremse beruht darauf, dass potenzielle Mieter aktiv vor Gericht ziehen – ohnehin keine optimale Basis für das zukünftige Vertragsverhältnis.

Der Kämmerer sieht allerdings auch, dass in Holzkirchen Handlungsbedarf besteht. Mit eigenen Neubauprojekten versuche man derzeit, den Wohnungsmarkt etwas zu entschärfen – etwa am Flachsfeld. Aber am Speckgürtel von München sei das eben keine leichte Aufgabe. Erste Hilfe leisten derzeit einige private Investoren, die „versuchen, etwas im Bereich der Nachverdichtung zu machen“. Dabei handelt es sich um die Nutzung freistehender Flächen innerhalb bereits bestehender Bebauung.

Immobilienmakler stellen sich quer

Trotz der Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Mietpreisbremse, treibt die Marktgemeinde die Erstellung eines Mietspiegels voran. Der Vorgang wird allerdings dadurch erschwert, dass Ansprechpartner wie einige der Holzkirchner Immobilienmakler aus Eigeninteresse keine Daten zur Verfügung stellen würden. So müssen dutzende Haushalte einzeln befragt werden.

Alternative Maßnahmen zur Abkühlung des Wohnungsmarktes sind indes rar. Schon jetzt hat der Kämmerer rund 200 Interessenten für Gemeindewohnungen auf seiner Liste. Dass sich die Lage auf absehbare Zeit entspannt, ist unwahrscheinlich. Und wenn die Mietpreisbremse die vom Gesetzgeber erhoffte Wirkung verfehlt, wächst der Druck auf den Markt weiter.

Alle Informationen zur Mietpreisbremse in Holzkirchen finden Sie im ursprünglichen Artikel hier sowie hier.

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