Wo sollen die Flüchtlinge wohnen?

Es leben derzeit fast 1.100 vor dem Ukrainekrieg geflüchtete Menschen im Landkreis. Viele von ihnen sind völlig mittellos. Sie werden in großartiger Weise von den Gemeinden und den Menschen, bei denen sie unterkommen, unterstützt. Doch wie lange dauert es noch, bis ihre Unterstützungsanträge bearbeitet werden?

Zahlreiche Geflüchtete im Landkreis Miesbach warten auf Unterstützung. / Quelle: dpa/Robert Michael

Vor über sechs Wochen nahm die größte europäische Flüchtlingswelle ihren Anfang. Inzwischen haben fast vier Millionen Menschen ihre Heimat auf unbestimmte Zeit verlassen müssen. Bei den Kindern und Jugendlichen wird die Zahl der Flüchtlinge auf rund zwei Millionen geschätzt (Quelle: UNICEF). Neunzig Prozent der Flüchtlinge aus der Ukraine sind geschätzt Frauen, Kinder, Jugendliche und ältere Menschen.

Viele der Menschen fliehen nur mit dem, was sie am Leib tragen oder in den wenigen Taschen und Koffern tragen können. Nur wenige der Menschen besitzen größere Geldmengen oder können auf ihre Ersparnisse und Konten in der Ukraine zugreifen.

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Flüchtlinge im Landkreis Miesbach

Im Landkreis Miesbach haben inzwischen offiziell über Tausend eine sichere Unterkunft finden können, wie das Landratsamt in Miesbach heute mitteilt. Die Anzahl der Menschen, die in den Landkreis kommen, steige zwar noch, aber nicht mehr so stark, wie in den Wochen zuvor, wie im neuesten Update der Behörde bekannt gegeben wird. In einer genauen Aufteilung heißt es weiter:

1.069 Personen insgesamt, davon 398 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und 102 Senioren über 60 Jahren, insgesamt 692 weibliche und 377 männliche Personen.

In dem einzigen „offiziellen Bus“, der in der letzten Woche den Landkreis erreichte, seien von den 44 Menschen 21 Kinder gewesen, heißt es ergänzend.

Von den 1.069 gemeldeten Flüchtlingen im Landkreis konnten bis auf 70 Menschen, die noch immer in der Erstunterkunft in der Miesbacher Turnhalle ausharren, alle anderweitig untergebracht werden. Verschiedene Teams, so informiert das Landratsamt weiter, versuchen derzeit auch für die Flüchtlinge, die ihre privaten Übergangsunterkünfte verlassen müssen, Lösungen zu finden. Was sich aber schwierig gestalte, wie es heißt: “Auch hier ist die schiere Anzahl von Geflüchteten eine sehr, sehr große Herausforderung beim sowieso schon sehr angespannten Wohnungsmarkt im Landkreis.”

Auszahlungen der finanziellen Unterstützungen haben begonnen

Auch die bürokratische Abwicklung der notwendigen Aufenthaltstitel und die finanzielle Unterstützung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz stelle die hiesigen Behörden vor eine große Herausforderung. Bisher seien über 600 solcher Anträge eingegangen und täglich werden Titel vergeben und „Gelder ausgezahlt“. So seinen inzwischen die „bestmöglichen Strukturen im Landratsamt geschaffen“ worden, wozu auch ein neues „Extra Team Leistung“ gehöre.

In diesem Zusammenhang weist das Landratsamt auch noch einmal auf die Formulare in mehreren Sprachen hin, die für die Flüchtlinge auf der Internetseite des Landratsamtes zum Download bereit stehen. Ebenfalls bittet das Amt erneut alle Flüchtlinge dringend darum, ein Konto bei einer deutschen Bank zu eröffnen. Dazu heißt es:

Zur Kontoeröffnung ist gewöhnlich die Vorlage eines ukrainischen Passes ausreichend und die Kontoführung ist in vielen Fällen vorerst kostenlos.

Inzwischen können Flüchtlinge, die im Zuge der offiziellen Zuweisung mit dem Bus ankommen, die notwendigen Formulare gleich bei der Ankunft mit der Unterstützung der Dolmetscher vor Ort ausfüllen, was ihnen einen weiteren Behördengang erspare.

Besondere Sorgfalt bei Betreuung alleinreisender Minderjähriger

Der Fachbereich Jugend und Familie am Landratsamt Miesbach hat die Verantwortung für die Verteilung der minderjährigen und unbegleiteten Flüchtlinge übernommen. Im Fachbereich können sich alle Bürger melden, die die teilweise traumatisierten Kinder und Jugendlichen bei sich aufnehmen und betreuen möchten.

Um den maximalen Schutz der minderjährigen Flüchtlinge zu gewährleisten, werden die Mitarbeiter sehr gewissenhaft bei der Zuteilung vorgehen und die Gastfamilien auch weiter unterstützen, heißt es vom Landratsamt. Ergänzend zu diesem Angebot wird informiert:

Nach einer Registrierung stehen die staatlichen Hilfsangebote oder -leistungen zur Verfügung und mit den ukrainischen Behörden können Daten zur Information von Angehörigen ausgetauscht werden.

Landrat Olaf von Löwis bedankt sich ausdrücklich bei all jenen Landkreisbürgern, die sich für die Geflüchteten engagieren. Ergänzend sagt er:

Trotz aller Herausforderungen, die der Krieg in der Ukraine für uns alle mit sich bringt, werden Geflüchtete in unserem Landkreis herzlich aufgenommen.

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