Laut Gesetz steht ein Flüchtling, der vom „Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf)“ anerkannt worden ist, nicht mehr unter der Obhut des Landratsamtes – zumindest was die Unterbringung betrifft. Somit liegt die Zuständigkeit bei den Gemeinden, die eine gewisse Verpflichtung gegenüber „Wohnungslosen“ hat.
Doch günstiger Wohnraum war in Otterfing auch schon vor der Flüchtlingskrise knapp bemessen und ist es immer noch. Woher also neuen Wohnraum nehmen? Bürgermeister Jakob Eglseder macht klar:
Otterfing hat keine Mittel um kurzfristig Wohnraum zu schaffen. Für mich ist der Bund am Zug. Die haben die Grenzen schließlich aufgemacht. Die Kommunen sind wieder die letzten.
Erst letztes Jahr kaufte die Gemeinde von der Kreissparkasse Miesbach für insgesamt 2,9 Millionen Euro ein Haus mit zwölf Wohneinheiten am Maibaumplatz. “Doch die sind alle voll vermietet”, bestätigt Eglseder. Auch im Haushalt seien keine Mittel für den möglicherweise notwendigen Wohnungsbau eingeplant. Zudem sei für Oktober laut Bürgermeister eine größere Klausur geplant. Gemeint sind damit die kostspieligen Planungen rund um das Otterfinger Sportzentrum, das noch nicht endgültig vom Tisch ist.
Private Vermieter in die Pflicht nehmen
Derzeit leben in Otterfing rund 90 Asylbewerber. Einer gilt als anerkannt. Der Mann konnte bei privaten Vermietern untergebracht werden. Das wolle man auch in Zukunft weiter so versuchen, bestätigt Eglseder.
Ähnliches unternahm auch die Gemeinde Holzkirchen. Hier habe man laut Geschäftsleiter Robert Haunschild Anfragen an die Holzkirchner gestellt, wer zusätzlichen Wohnraum frei habe und bereit wäre, Flüchtlinge bei sich aufzunehmen. „In einigen Fällen hat das auch gut geklappt“, freut sich Haunschild. Über kurz oder lang muss Otterfing jedoch eine Lösung finden – das weiß auch Bürgermeister Eglseder.
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