
Wie im September berichtet, geben sich „die Bürger im Landkreis Miesbach Mühe bei der Sortierung.“ Mit Einführung der schwarz-gelben Tonne für Kunststoffe, Metalle und Verbundstoffe Anfang 2018, werden die Wertstoffinseln abgeschafft. Der Bürger ist also bei der Mülltrennung noch mehr gefordert.
Und nicht nur er. Auch Unternehmen wie McDonald’s produzieren Unmengen an Müll, die entsorgt werden müssen. Grundsätzlich gilt: Wer Verpackungen verkauft, muss sie auch wieder einsammeln. Aber wie funktioniert das bei McDonald’s in Rottach-Egern?
Dort sind die Mitarbeiter zunächst einmal angewiesen, alle über den Verkauf im Restaurant anfallenden Verpackungen sowie alle anderen Abfälle zu trennen in:
• Papier, Pappe, Kartonage (PPK)
• Leichtstoffverpackungen (LVP)
• Speisereste
• Altspeisefett wie das gebrauchte Frittierfett
• Sonstiger Abfall
Für die ordnungsgemäße Entsorgung der Abfälle ist ein von McDonald’s beauftragtes Unternehmen zuständig. Es holt die Abfälle am Restaurant ab und bringt den Müll zum Wertstoffhof. Dafür zahlt das Unternehmen Lizenzgebühren an ein duales System.
Die angefallenen Mengen werden durch die Entsorger erfasst, und die gesetzlich vorgeschriebenen Verwertungsquoten einmal jährlich von einem unabhängigen Sachverständigen geprüft. Laut Birgit Höfler-Schwarz, Pressesprecherin bei McDonald’s, hat die Fastfood-Kette deutschlandweit 76.653 Tonnen Müll verursacht. Das entspreche rund 52 Tonnen pro Restaurant und Jahr.
984 Kilogramm Müll für die schwarz-gelbe Tonne
„In unserem Restaurant in Rottach-Egern fielen in diesem Jahr monatlich rund 395 Kilogramm Leichtverpackungsmaterial (LVP) an und ungefähr 984 Kilogramm Verpackungsmaterial der Kategorie „Papier, Pappe, Kartonagen“, so die Pressesprecherin.
Der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt, und die Schonung von Ressourcen habe bei McDonald’s oberste Priorität, heißt es weiter. Doch warum gibt es Burger, Pommes und Co. nicht im Mehrweggeschirr? Dagegen sprächen viele Gründe, heißt es seitens der Verantwortlichen. Der Umweltvorteil von Mehrweg gegenüber Einweg beim Wasser- und Energieverbrauch sei nämlich keineswegs eindeutig.
Weil ein schneller und unkomplizierter Service ein wesentlicher Bestandteil des McDonald’s Restaurantsystems sei, müssen die Produkte fertig verpackt griffbereit liegen, heißt es weiter. Mehrweggeschirr könne deshalb nur im Restaurant eingesetzt werden.

In Rottach-Egern seien für Mitarbeiter Mülleimer vorhanden, die auf eine korrekte Mülltrennung hinweisen würden. In einem separaten Raum, dem sogenannten Trennraum, sortieren die Mitarbeiter die Wagen mit den Tabletts aus dem Restaurant nach Verpackungen und Essensresten. Dabei unterscheiden sie wie folgt:
• Blauer Sack für Papier, Pappe, Kartonage (PPK)
• Gelber Sack für Leichtstoffverpackungen (LVP) – u. a. Getränke- und Eisbecher
• Brauner Sack für Speisereste
• Grauer Sack für Abfall zur Verwertung
• Abfall zur Beseitigung wie Kehricht und Kippen fällt beim Trennen von den Gästetabletts nicht an und wird in einer separaten Abfalltonne gesammelt
• Altspeisefett wird in der Küche mit einem speziellen Altfettgerät aus den Fritteusen entnommen und in großen Behältern (meist mit ungefähr 500 Liter Volumen) im Tonnenraum zur Abholung gelagert.
Trotz aller Trennbemühungen ist das Unternehmen allerdings immer noch vor allem Produzent wahrer Müllberge. 2013 fielen deutschlandweit 49.991 Tonnen Müll an, im darauffolgenden Jahr waren es noch 47.636 Tonnen, 2015 waren es 45.990 Tonnen. Kontinuierlich habe man die Menge an Müll reduzieren können, heißt es seitens des Unternehmens. Doch solange Hamburger und Big Macs einzeln verpackt werden, bleibt McDonald’s wohl auf der roten Liste der Umweltsünder.
Zur Zeit gibt es im Landkreis 23 Wertstoffhöfe und 62 Wertstoffinseln. Sollte die schwarz-gelbe Tonne im Januar 2018 eingeführt werden, werden auch die Wertstoffhöfe verschwinden. Welche finanziellen Folgen das für Bürger und Unternehmen haben wird, bleibt abzuwarten. Viele zweifeln an, ob die Mülltrennung wirklich etwas bringt. Immerhin können so rund 40 Prozent des Mülls wiederverwertet werden.
SOCIAL MEDIA SEITEN