Das eigentliche Thema, die Nutzungsänderung für einen Teil des Erdgeschosses, war zwar schnell abgenickt. Doch ganz so einfach will man es dem Eigentümer dann doch nicht machen. Mit der neuen Praxis soll auch das Gebäude auf Vordermann gebracht werden.
Das Wiesseer Postamt ist zwar kein Dauerbrenner, wie sein Pendant in Rottach-Egern. Trotzdem stört den einen oder anderen Gemeinderat das aktuelle Erscheinungsbild. Um etwas am Zustand des Hauses zu ändern, ist die Gemeinde jedoch auf den Eigentümer angewiesen.
Da dieser jüngst einen Antrag auf Nutzungsänderung im Erdgeschoss des Gebäudes stellte, sah man im Wiesseer Bauausschuss die Chance, einerseits auf die gute Entwicklung hinzuweisen, andererseits aber auch gleichzeitig Verschönerungsmaßnahmen zu fordern.
So erklärte Fritz Niedermaier von den Freien Wählern, dass er grundsätzlich für die neu geplante Praxis und die notwendige Nutzungsänderung sei. “Aber kann man das bitte nicht damit verbinden, dass die Fassade schöner gemacht wird?” Und CSU-Gemeinderat Kurt Sareiter betonte, dass man unbedingt das Gespräch mit dem Eigentümer suchen solle.
Wir sollten schon darauf achten, dass es nicht zu so einer Situation wie in Rottach-Egern kommt.
Damit sprich Sareiter auf die dort seit Jahren andauernden Diskussion um das Gebäude des Rottacher Postamtes an. Direkt an der Hauptstraße gelegen, befindet sich das Gebäude in einem desolaten Zustand. Dabei ist das Verhältnis zwischen Eigentümer und der Rathausverwaltung nicht das beste. Zeiten der Gesprächsbereitschaft wechseln sich ab mit völliger Funkstille.
Passieren tut wenig. Dabei betont die Gemeinde immer wieder, keinen echten Durchgriff zu haben und im Endeffekt auf den guten Willen von Eigentümer Herrmann Elmering angewiesen zu sein. Der wiederum will Planungssicherheit bezüglich der Postfiliale. Solange es diese nicht gibt, wartet Elmering auch mit der geplanten Sanierung ab.
Bad Wiessee will sichergehen
Eine Situation, die die Wiesseer bei ihrem Postamt unbedingt vermeiden wollen. Dabei erklärte Bürgermeister Peter Höß, dass man ja grundsätzlich zufrieden sei mit der Entwicklung des Postamtsgebäudes. Und auch die geplante Praxis im Erdgeschoss des Hauses befürwortete der Bauausschuss einstimmig.
Aber eben nur, wenn der Eigentümer die offensichtlich notwendigen Verschönerungsmaßnahmen vornimmt. Und das, so betonte Bauamtsleiter Helmut Köckeis, dürfte auch den Kreisbaumeister interessieren. “Denn der wird sicher darauf achten, dass bei dem denkmalgeschützten Gebäude kein Zustand der Verwahrlosung eintritt.”
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