Wurde der richtige Fuchs erschossen?

Vor knapp zwei Wochen wurde ein 8-jähriger Kreuther nachts in seinem Zelt von einem Fuchs attackiert. Das Tier wurde kurz darauf erschossen. Bisher war aber unklar, ob es sich auch tatsächlich um den richtigen Fuchs gehandelt hat.

Nach der Attacke auf einen Jungen: Der Fuchs in Kreuth wurde erschossen. / Quelle Bild li.: Pixabay

Vor rund zwei Wochen übernachtete der achtjährige Kilian aus Kreuth-Scharling im Garten der Nachbarn in einem Zelt. Mitten in der Nacht wurde der Junge von einem Fuchs attackiert und im Gesicht und an der Hand gebissen. Gegen drei Uhr morgens soll sich der Fuchs dem Zelt genähert und so lange an der Verankerung gezerrt haben, bis er mit der Schnauze nach Innen dringen konnte. Nachdem der Fuchs Kilian im Gesicht und an der Hand verletzt habe, konnte der Bub ins Haus flüchten, schildert seine Mutter den Vorfall.

Der zuständige Revierjäger wurde informiert. „Der Fuchs wurde in einer Lebendfalle im Ortsteil Scharling gefangen und anschließend erschossen“, erklärt die Pressesprecherin des Landratsamts Sophie Stadler auf Nachfrage. Der Grund ist klar: „Er hatte jegliche, eigentlich normale Scheu vor Menschen verloren und war deshalb ungewöhnlich aggressiv“, so Stadler. Nachdem der Junge gebissen wurde, musste schnell eine Lösung gefunden werden. Der Junge und mehrere Anlieger seien von dem auffälligen Fuchs verletzt. Um noch größeren Schaden zu verhindern, musste der Fuchs sofort entnommen werden.

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Grundsätzlich sei der Fuchs ein Kulturfolger, er ist also oft in menschlichen Ansiedlungen unterwegs, weil es dort reichlich Futter gibt. Füchse werden in Siedlungsgebieten oft bewusst oder unbewusst angefüttert. Durch den ständigen Kontakt mit Menschen verlieren die Tiere aber ihre Scheu. Genau das war das Problem mit diesem auffälligen Fuchs.

War es der richtige Fuchs?

Bisher war unklar, ob es sich beim erschossenen Tier auch tatsächlich um den richtigen Fuchs handelt. „Wir gehen davon aus, dass der Jäger den richtigen Fuchs erlegt hat. Verschiedene Anlieger hatten beschrieben, dass der auffällige Fuchs ein charakteristisches weißes Fell an allen vier Pfoten hat. Der erlegte Fuchs besaß ein ebensolches“, so die Pressesprecherin weiter. Der unteren Jagdbehörde seien seitdem auch keine Vorfälle mehr gemeldet worden, also „war der erlegte Fuchs wohl der, der zuvor den Jungen gebissen hat.“

Ein DNA-Test, wie ihn die Familie des Jungen gefordert hatte, wird es nicht geben. Es gebe kein geeignetes Vergleichsmaterial aus der Wunde des Jungen. Solche Proben hätten direkt nach dem Vorfall entnommen werden müssen. Das Landratsamt appelliert nun aber erneut: „Bitte füttern Sie keine wilden Tiere, bitte entsorgen Sie nur Lebensmittel auf dem Komposthaufen, die dafür geeignet sind, bitte füttern Sie keine Katzen oder Haustiere auf der Terrasse! Das Fressen lockt Füchse natürlich an und sie verlieren die Scheu vor Menschen.“

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