Zehntausend mal wir

Das ist der zehntausendste Artikel. Genau dieser Artikel, den Sie gerade lesen. 10.000 Artikel sind tausende Stunden Telefonate, ungezählte Kilometer auf den Straßen im Landkreis, zehntausende Kommentare und noch mehr geschriebene Zeilen. Vor allem aber Diskussionen, die nie fertig sind. Die Zehntausendermarke -­ Zeit für eine Inspektion?

Erstausgabe Tegernseer Stimme Magazin / Quelle: Wladi S.
Die Tegernseer Stimme in gedruckt? Das gab es auch mal …

Die letzte Diskussion gab es erst letzte Woche: Zur Frage, ob wir eigentlich zum zehntausendsten Artikel einen Artikel schreiben wollen? Vielleicht sollten wir das einfach übergehen, weil es schlichtweg unser Job ist, Sie jeden Tag mit Nachrichten, Kommentaren und vielleicht Denkanstößen zu versorgen? Vermutlich ist das nur für uns etwas besonderes, für Sie als Leser aber einfach etwas, was Sie erwarten dürfen ­oder was Ihnen schlicht sogar herzlich egal ist? Nehmen wir uns vielleicht ganz einfach zu wichtig?

Wichtig? Wichtiges Wort! Ist die Tegernseer Stimme eigentlich wichtig fürs Tal? Wessen Stimme ist die Stimme? Ist sie objektiv genug, wenn wir selbst hier leben, arbeiten, das Miteinander gestalten und unsere eigenen Kinder hier in Kindergärten, Schulen und Sportvereine gehen? Ist sie noch laut genug, wenn wir das Offensichtliche immer dem Objektiven unterwerfen? Können wir überhaupt in solch einem kleinen Kosmos nicht politisch sein?

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Die “richtigen” Fragen

Wenn Sie sich heute ­- zum sozusagen fünfstelligen Wiegenfeste -­ die Antworten auf die Fragen erhoffen, müssen wir Sie leider weitgehend enttäuschen. Wir diskutieren an den meisten Punkten noch immer und das vor allem auch nach über sechs Jahren immer wieder aufs Neue. Das hat nichts mit Wankelmut oder fehlender Linie zu tun, sondern damit, dass sich unsere Welt und Ihre Themen auch im lokalen Bereich in permanenter Veränderung befinden und die gefundenen Antworten oft schon morgen nicht mehr passen können. Und es hat mit der Einstellung zu tun, mit der wir uns jeden morgen wieder auf die Themen im Tal stürzen.

Wir selbst ändern uns, unsere Lebensumstände ändern sich und die Fragen, die wir stellen sind jeden Tag neue. Neue Redakteure bringen plötzlich andere Blickwinkel auf bestehende Themen und rütteln uns alle wieder wach, auch lange beendete Diskussionen wieder aufs Neue zu führen. Weil nur dadurch die richtigen Fragen gestellt werden.

Und wissen Sie, was das Wertvolle daran ist? Wir können es -­ und wir dürfen es! Die Stimme ist ein Organ, aber kein Organ von irgendetwas oder ­-jemandem. Wir sind nichts und niemandem verpflichtet. Keinem Verlag, keiner weltanschaulichen, parteipolitischen, wirtschaftlichen oder sonstigen Strömung. Einigkeit herrscht lediglich in der Ansicht, dass in den Redaktionsräumen bei gutem starken Filterkaffee vom marktliberalen Kommentar bis zum ökopolitischen Plädoyer alles seinen Platz haben muss. Stimmen eben. Unsere Stimmen. Und eben auch ­- Ihre!

Wir sagen Danke!

Genau das wollen wir auch fürs Tegernseer Tal noch viele weitere zehntausend Artikel lang machen: Unabhängig bleiben. Die richtigen Fragen stellen. Diskussionen anregen. Manchmal kritisieren, manchmal provozieren. Einen Beitrag leisten zum Dialog, ja, zu unserem Gemeinwesen, das jeden Tag Antworten auf Fragen braucht. Wir kennen die Antworten auch nicht immer, aber wir können Sie an die Hand nehmen, nach ihnen zu suchen.

Wir danken Ihnen für tausendfaches Lesen, Kommentieren, “Gefällt mir” ­drücken, für Ihre Unterstützung, Ihre Kritik, Ihre Anerkennung und Ihre Einsicht, dass “wir” am Ende “Sie” sind.

In diesem Sinne: Lieber eine belegte Semmel als eine belegte Stimme.*

Ihre TS-Redaktion
Alexander Bronisch
Martin Calsow
Michael Dalock
Maxi Hartberger
Christina Häussinger
Katharina Fitz
Benno Kirschenhofer
Nicole Kleim
Laura Lorefice
Marius Mestermann
Peter Posztos
Bernard Schmid
Klaus Wiendl
Felix Wolf

*Herrmann Lahm, deutscher Aphoristiker

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