Doch das Vorurteil, dass Verkehrsteilnehmer über 65 Jahren eine Gefahr für den Straßenverkehr darstellen, kann Ernst Größwang von der Polizei Holzkirchen nicht bestätigen:
Ältere Verkehrsteilnehmer haben zwar manchmal mit Einschränkungen, beispielsweise ihrer Sehfähigkeit oder ihrer körperlichen Beweglichkeit zu kämpfen, aber ein erhöhtes Unfallrisiko kann ich bislang nicht feststellen.
In der Regel seien Senioren aufgrund ihrer Erfahrung als Autofahrer vorsichtiger und rücksichtsvoller unterwegs. Die Statistiken untermauern dieses Argument.
Von Januar bis Mitte August dieses Jahres hat die Polizeiinspektion Holzkirchen 24 Verkehrsunfälle verzeichnet, die von Personen über 65 Jahren verursacht wurden.
Das ist zwar mehr als in demselben Zeitraum 2015 aber, zum Vergleich: Die Zahl der Verkehrsdelikte von Jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren liegt im Vergleichszeitraum bei 40 Verkehrsunfällen.
Sicherheitstraining für ältere Autofahrer
Nichtsdestoweniger ist es für ältere Menschen, die körperliche Defizite bei sich feststellen, ratsam, einen kurzen Reaktionstest bei einer Fahrschule zu belegen. „Das Polizeipräsidium Oberbayern bietet einen speziellen kostenlosen Kurs für Senioren an. In entspannter Atmosphäre wird dort ein etwa zweistündiges Sicherheitstraining absolviert“, erklärt Größwang.
Ob das Training von Sinneswahrnehmung wie Sehen und Hören anhand von verschiedenen Verkehrssituationen oder Neuerungen im Straßenverkehr – das Angebot ist vielfältig und deckt viele Bereiche des Straßenverkehrs ab, in denen sich ältere Verkehrsteilnehmer unsicher fühlen könnten. Über 65-Jährige, die an einem Unfall beteiligt waren, erhalten ohnehin eine Einladung zu einem solchen Kurs.
Im Alter ohne Führerschein
In Holzkirchen und Umgebung sind viele Senioren aufgrund der schlechten Infrastruktur auf den Führerschein angewiesen. Dennoch gibt es immer wieder ältere Menschen, die ihre Fahrerlaubnis nach einem Unfall freiwillig für immer abgeben.
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