Zu viel Ruhe vor dem Investoren-Ansturm

Wenn am 10. Juli die nächste Gemeinderatssitzung in Bad Wiessee über die Bühne geht, könnte es möglicherweise ähnlich turbulent werden wie beim letzten Mal. Zumindest ranBW-Sprecher Rolf Neresheimer bringt sich aktuell in Stellung und fordert mehr Transparenz von Bürgermeister Peter Höß.

Mit neuen Anträgen will Neresheimer endlich Klarheit über den aktuellen Stand bei der Suche nach Investoren für das Millionen-Projekt im Kurviertel. Gleichzeitig soll es mehr Teilhabe in Bad Wiessee geben.

Rolf Neresheimer (links) will mehr Transparenz.  Bürgermeister Peter Höß soll liefern.
Rolf Neresheimer (links) will mehr Transparenz. Bürgermeister Peter Höß soll liefern.

Als die Pläne um die neue Therme im Dezember 2012 bekannt wurden, ging die Gemeinde in eine Transparenz-Offensive. Bürgerversammlungen, Fragerunden, öffentlich diskutierte Konzepte. Mit dabei auch Star-Architekt Matteo Thun, der das 120-Millionen-Euro-Vorhaben im Wiesseer Kurviertel zumindest planerisch realisieren soll.

Anzeige

Doch die große Frage, die sich seither die meisten Bürger stellen, blieb bisher unbeantwortet: Wer soll das bezahlen? Wer sind die Investoren, die das Vorhaben – nach klaren Vorstellungen der Wiesseer Gemeinde – stemmen wollen? Zwar betont Bürgermeister Peter Höß immer wieder, dass es aussichtsreiche Gespräche mit potentiellen Investoren gibt. Erfolge konnte er bisher allerdings nicht vorweisen.

Kein Gemauschel

Das Agieren im Hintergrund ist Neu-Gemeinderat und ranBW-Sprecher Rolf Neresheimer schon seit Längerem ein Dorn im Auge. Nun will er endlich Auskunft über die Vermarktungsgespräche zum Jodschwefelbad-Areal, das die Gemeinde 2011 für rund zwölf Millionen Euro gekauft hatte. Bürgermeister Peter Höß soll in einem Sachstandsbericht vor dem Gemeinderat am 10. Juli erklären, wo nun die benötigten Investoren sind. Einen entsprechenden Antrag hat Neresheimer in der Gemeinde eingebracht.

Doch dabei will es der frühere Manager nicht belassen. So beantragt er die Gründung von Kompetenz-Teams, die sich mit den offenen Themen um das Kurviertel befassen sollen. Sein Ziel: Alle sollen bei den für die Gemeinde so wichtigen Themen mitreden können. Dazu gehören die Umgestaltung des Zeiselbachs und der Seepromenade, der Betrieb des Bade-Parks, die Planung des Ortszentrums und natürlich die Neugestaltung des Kurviertels.

Dienstaufsichtsbeschwerde und niedrigeres Gehalt

Um auch externe Hilfe finanzieren zu können, sollen das Gehalt des 1. Bürgermeisters Peter Höß gesenkt und die Aufwandsentschädigung des 2. Bürgermeisters Robert Huber um mehr als 1.000 Euro reduziert werden. Dabei ist im Zusammenhang mit der Bezahlung von Höß immer noch offen, wie das Landratsamt die Eingruppierung des Rathauschefs sieht. Neresheimer hatte im Zusammenhang mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde vor rund zwei Wochen beantragt, den Tarif von Höß überprüfen zu lassen. Mit einem Ergebnis der Prüfung wird allerdings nicht vor dem 14. Juli gerechnet.

Ob die umfangreichen Anträge Neresheimers überhaupt in der nächsten oder erst in der übernächsten Sitzung behandelt werden können, ist derzeit offen. Peter Höß, der auch die Tagesordnungen festsetzt, weilt noch im Urlaub.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner