Feuerwerke: Gibt es zuviel Knallerei im Tal?

von Rose Beyer

Die einen finden’s gut – andere stört’s – für Tiere ist es eine Zumutung. Die Zunahme von Feuerwerken am Tegernsee hatte in der Vergangenheit immer wieder zu Diskussionen bei den Bürgern geführt.

Ende 2012 kam dann die freiwillige Selbstverpflichtung der großen Hotels, die gleichzeitig eine gewisse Einschränkung privater Knallerei bedeuten sollte. Am Schliersee ist man jetzt einen Schritt weitergegangen und hat nicht nur die Zeiten beschränkt.

Die Seefeste am Tegernsee sind bekannt für große Feuerwerke / Quelle: mein-tegernsee.de

Maximal zehn Minuten sollen Feuerwerke am Tegernsee dauern. Im Winter ist um 22 Uhr Schluss. Im Sommer darf bis 23 Uhr geknallt werden. Die lauten Blitzknallbomben sind seit der freiwilligen Selbstverpflichtung Ende 2012 ganz tabu. Ausschließlich die Seefeste sind von der neuen Regelung nicht betroffen. Und auch an Silvester und Neujahr darf munter weitergeböllert werden.

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Der Kompromiss für die Reglementierung der privaten Leuchtfeuer war auf Anregung der Tal-Bürgermeister zustande gekommen. Einige der großen Häuser, wie das Seehotel Überfahrt, der Leeberghof, die Egerner Höfe oder auch das Freihaus Brenner haben die Selbstverpflichtung unterschrieben.

Damit kamen die Hotels und Restaurants einer strengeren Regelung vonseiten der Gemeinden zuvor. Denn auch einige Gemeinderäte hatten sich in den vergangenen Jahren das eine oder andere Mal über die Zunahme der Privatfeuerwerke ausgelassen. (LINK)

Knallereien auf privaten Feiern in Hotels und Restaurants

Dass das Problem der übermäßigen Knallerei allerdings nicht nur die Bürger im Tal beschäftigt, wurde im vergangenen Oktober klar. So wurde am Schliersee gegen die wachsende Zahl der stattfindenden Feuerwerke ein Bürgerantrag eingereicht. Ein daraufhin einberufener runder Tisch hatte im Februar dem Gemeinderat die Dringlichkeit des Themas deutlich gemacht.

Auf Einladung der Gemeinde kam es zu einem Treffen mit Vertretern der Bürgerinitiative, des Landesbundes für Vogelschutz, der Unteren Naturschutzbehörde (Landratsamt) sowie mit Schlierseer Wirten und Pyrotechnikern. Im Rahmen dieser Besprechung wurde eine freiwillige Vereinbarung getroffen, an welche sich alle Parteien zunächst für dieses Jahr gebunden sehen.

Tiere vor Lärm und Lichtblitzen schützen

Die Vereinbarung besagt, dass in der Brutzeit bis Ende Juli nur Feuerwerke mit geringerer Höhe abgebrannt werden sollen. Konkret bedeutet das maximale Höhen von 50 Metern, im Finale bis zu 100 Metern, die dadurch auch weniger Lärm verursachen. Wie bisher sollen keine Blitzknallbomben verwendet werden, und die Dauer der Feuerwerke muss auf das notwendige Minimum beschränkt sein.

Außerdem wird die Gemeinde alle angemeldeten Feuerwerke in den Medien und auf ihrer eigenen Website veröffentlichen. Somit haben Bürger im Vorhinein die Möglichkeit, gegebenenfalls ihre Haus- und Hoftiere vor Lärm und Lichtblitzen zu schützen. Diese Möglichkeit besteht für Wildtiere freilich nicht.

Zu viele Feuerwerke oder kein Problem?

Ob Naturschutz oder „nerviges Gekrache“ – die Gründe gegen die Feuerwerke in der Region und speziell in den beiden Tälern sind vielfältig. Besonders die Haus- und Wildtiere würden sich dank der Reduzierung der Feuerwerke weniger gestört fühlen. Am Tegernsee selber gibt es die „Selbstverpflichtung light“ seit letztem Jahr. Doch geht diese weit genug?

Wie ist Ihre Meinung?
Gibt es zu viele Feuerwerke am Tegernsee, oder ist das alles gar nicht so schlimm?
Und wie könnte eine sinnvolle Regelung für das Tal aussehen?

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