Vor zwei Wochen hat die TS-Redaktion die Leser dazu aufgerufen, über die Aufsteiger und Aufreger des Jahres 2014 abzustimmen. Die Redaktion hatte jeweils zehn Kandidaten zur Auswahl gestellt. Über 1.200 Leser haben sich an der Abstimmung beteiligt. Nach den Plätzen zehn bis sechs fällt heute der Startschuss zu den Top 5 der Aufsteiger des Jahres. Platz 5 belegt Viktoria Rebensburg.
Das Jahr 2014 meinte es gut mit Viktoria Rebensburg. Am Ende der für sie eher durchwachsenen Saison 2013/14 gewann sie im Februar bei den Olympischen Winterspielen im russischen Sotschi überraschend Bronze im alpinen Riesenslalom. Ihr starker zweiter Lauf am Hang in Rosa Chutor bedeutete zugleich ihr Comeback an der Weltspitze, denn die Kreutherin hatte krankheitsbedingt eine längere Zwangspause einlegen müssen.
Schuld daran war eine hartnäckige Lungenentzündung, die der damals 24-Jährigen zweieinhalb Monate Trainingsrückstand beschert hatte. Für eine Spitzensportlerin, die während des ganzen Jahres durchgehend trainiert, eine lange Zeit. Erst eine Woche vor der Abreise nach Sotschi fühlte sie sich wieder richtig fit – und fuhr prompt auf’s Treppchen. Am Ende fehlten ihr nur 27 Hundertstelsekunden auf die Siegerin Tina Maze aus Slowenien. Mit einem zweiten Platz im schwedischen Are bestätigte Rebensburg wenig später ihre Favoritenrolle im Riesenslalom.
Ehrung auf Schloss Bellevue
Diese Leistung sorgte nicht nur für große Freude bei den deutschen Fans – sie wurde auch auf höchster politischer Ebene gewürdigt. Am 8. Mai ehrte Bundespräsident Joachim Gauck in seinem Berliner Amtssitz Schloss Bellevue die insgesamt 34 deutschen Medaillengewinner der Olympischen und Paralympischen Winterspiele mit dem Silbernen Lorbeerblatt. Eine strahlende Viktoria Rebensburg erklärte anschließend auf ihrer Facebookseite:
Ich freue mich sehr, heute das Silberne Lorbeerblatt aus den Händen des Bundespräsidenten überreicht bekommen zu haben. Es ist eine große Ehre und weiterer Höhepunkt in meiner Karriere.
Wirklich neu war diese Erfahrung allerdings nicht für die Kreutherin. Nachdem sie 2010 im kanadischen Vancouver völlig überraschend olympisches Gold im Riesenslalom geholt hatte, war sie wenige Wochen später vom damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler empfangen und beglückwünscht worden.
Wechsel der Skifirma nach zehn Jahren
Mitte August begann in Chile das Kadertraining für die Skisaison 2014/15. Dieses findet meistens in Übersee statt und dient vorrangig dem Kraft-Ausdauer-Training und der Materialabstimmung. Letztere war diesmal besonders wichtig für die Bronze-Gewinnerin. Sie wechselte nämlich nach zehn Jahren die Skifirma und fährt nun Stöckli.
Das ist durchaus eine entscheidende Veränderung. Sich auf das neue Material einzustellen, ist nach zehn Jahren natürlich eine Umstellung und ein spannender neuer Impuls.
Optimistisch ist die jetzt 25-Jährige auch in die neue Skisaison gestartet und hat sich dafür viel vorgenommen: „Mir sind alle Wettkämpfe wichtig, besonders in meiner Paradedisziplin, dem Riesenslalom. Hier möchte ich in dieser Saison wieder um die Weltcup-Kugel mitfahren.“ Der Alpine Skiweltcup begann am 25. Oktober im österreichischen Sölden mit dem Riesenslalom der Damen.
Saisonstart: erfolgreich. Formkurve: ansteigend
Die Ziele der Kreutherin für 2015 sind klar gesetzt: „Ein Highlight ist auf jeden Fall die Alpine Ski-WM in Beaver Creek im Februar. Eine Medaille dort wäre schon schön. Darauf arbeite ich gezielt hin“, sagte sie beim Interview mit der TS im Oktober. Die Qualifikation dafür hat sie nach mehreren Top Ten Platzierungen in diesem Winter mittlerweile in der Tasche.
Wenn sie ihre bisherige Formkurve weiter ausbaut, könnten ihre Chancen nicht schlecht stehen, sowohl die angestrebte Medaille zu holen, als auch im kommenden Jahr wieder von den TS-Lesern unter die Top Ten gewählt zu werden. Wen oder was die TS-Leser auf Platz vier der Aufsteiger des Jahres gewählt haben, steht morgen auf der Tegernseer Stimme.
Quelle Startbild: Facebook-Seite Vicky Rebensburg
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