10 Millionen fürs neue Jodbad

Lange Zeit wurde spekuliert, was der Neubau des Badehauses samt Quellensanierung kosten könnte. Die anfänglich genannten 6,7 Millionen Euro waren nicht zu halten. Jetzt wurden dem Gemeinderat neueste Kostenschätzungen präsentiert.

So soll das neue Badehaus einmal aussehen./Modell

Zunächst hatte Thomas Holzapfel vom Bauamt über die Ergebnisse von öffentlichen Ausschreibungen für das neue Badehaus berichtet. Teilweise gab es bei einzelnen Baulosen wie den Fenstern „utopische Angebote“. Sie reichten von 309.000 bis 564.300 Euro. „Die haben spekuliert, was es derzeit öfter gibt“, so Holzapfels Fazit. Grundsätzliche habe sich die Anzahl der Interessenten angesichts des Baubooms aber in Grenzen gehalten.

Für die Spenglerarbeiten habe beispielsweise nur ein Angebot vorgelegen. Die Gesamtsumme der in Frage kommenden Angebote belaufe sich auf 748.000 Euro. 210.000 Euro mehr als in der Kostenberechnung der Gewerke ursprünglich kalkuliert waren. Für das Pumpenhaus gab es laut Holzapfel zwei Ausschreibungen. Auch bei den Angeboten für die Pfosten-Riegel-Fassade habe es einen Preissprung um „das Doppelte“ gegeben.

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Die Kostenspirale

Projektentwickler Helmut Karg informierte über den aktuellen Gesamtstand des Jodschwefelbades. Noch im Februar hatte er den Gemeinderat in Kenntnis gesetzt, „dass die Welt drastischer aussah, als man es zunächst eingeschätzt hatte“. Anfangs seien ganz „dramatische Zahlen“ bei der Kostensteigerung genannt worden, „50 Prozent und mehr“, meinte Karg rückblickend.

Bei einer intensiven Analyse sei dann die Strategie geändert worden, weil teilweise überhaupt keine Angebote gekommen seien. Und die Angebote, die kamen, seien weit „auseinandergelaufen“. Daraufhin „haben wir dann die Ausschreibungsmodalitäten geändert“. Kleine Baulose, um auch kleineren Firmen die Chance für Angebote zu geben und die Verlängerung der Abgabefristen. Gleich habe die Welt „wieder besser ausgesehen“. Inzwischen seien alle wesentlichen Gewerke ausgeschrieben und „vernünftige Angebote“ zurückgekommen.

Damit könne die „Kostenkalkulation“ auf einer vernünftigen Basis fortgeschrieben werden. Vorgenommen habe man sich auch eine „intensive Betreuung“ der Anbieter wegen der vorgesehenen Fertigstellung Ende kommenden Jahres. Nach intensiver Betrachtung seien auch noch Einsparungen mit anderen Materialien gelungen. „Da war überall noch etwas Luft, um das Projekt einigermaßen im Rahmen zu halten“.

Inbetriebnahme Anfang 2020

Am 20. Februar seien Gesamtkosten mit Quellensanierung von 10,3 Millionen Euro (davon Badehaus mit 7,7 Millionen Euro) präsentiert worden. „Mit dieser Größenordnung“ sei man weiter ins Rennen gegangen. Doch bei der Vergabe von 80 Prozent der Gewerke zeige sich nun „das Restrisiko“, das offenbar gering ist. Denn Karg präsentierte sichtlich erfreut die bisherige Kostenschätzung: 10,3 Millionen Euro.

Da aber weiterhin „negative Abweichungen“ möglich sind und noch Ausschreibungen ausstehen wie beispielsweise Elektroarbeiten und Sanitär, rechnet Karg schlimmstenfalls noch mit weiteren 1,6 Millionen Euro. Abzuziehen sei von der Gesamtsumme die Umsatzsteuer. Unter dem Strich würde dann noch eine Gesamtsumme von 9,9 Millionen Euro für die Gemeinde stehen.

„Damit sind wir jetzt erfreulicherweise im grünen Bereich“. Das sei die „frohe Botschaft“ des heutigen Abends. „Der Kostenrahmen konnte eingehalten werden“. Inzwischen seien auch 2,2 Millionen Euro an Fördermitteln abgerufen worden. Den Terminplan hofft Karg einhalten zu können. „Die Witterung können wir nicht beeinflussen“. Wenn nichts mehr „schiefgeht“ könne das Badehaus „Anfang 2020 offiziell in Betrieb gehen“.

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