100 neue Flüchtlinge kommen mit Bussen

Die Regierung von Oberbayern hat für den Landkreis Miesbach nun bereits das zweite Mal den Notfallplan Asyl aktiviert. Das bedeutet, dass der Landkreis für eine bestimmte Zeit eine Erstaufnahmeeinrichtung stellen muss. Bereits am Montag kommen die ersten 100 Flüchtlinge mit Bussen aus München.

In dreistöckigen Betten sollen demnächst rund 300 Asylbewerber in der Miesbacher Turnhalle untergebracht werden. / Archivbild
In dreistöckigen Betten sollen demnächst rund 300 Asylbewerber in der Miesbacher Turnhalle untergebracht werden. / Archivbild

Auserkoren für die Unterkunft wird die Berufsschulturnhalle in Miesbach. Erst vor wenigen Tagen waren die letzten Asylbewerber aus der Turnhalle ausgezogen und in eine „Rückführzentrum“ überführt worden. Daher war man im Landratsamt nun umso überraschter, als die Nachricht von der erneuten Aktivierung des Notfallplans eintraf.

„Wir hatten eigentlich damit gerechnet, dass meine Mitarbeiter und die freiwilligen Helfer bis zum 12. Oktober Zeit gehabt hätten, die Halle wieder auf Vordermann zu bringen“, so Landrat Wolfgang Rzehak. Gerade aus hygienischen Gründen wäre eine sorgfältige Grundreinigung vom Landratsamt stark befürwortet worden.

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Bayernweit einzigartige Impfungen für Flüchtlinge

Doch all diese Überlegungen sind nun hinfällig. Am Montag kommen schon die ersten 100 Asylbewerber mit Bussen aus München. Bis dahin muss die Halle wieder hergerichtet sein. Bauhof und THW schieben dafür Überstunden am Wochenende. Zudem muss der Landkreis bei der Ankunft die medizinische Untersuchung der Flüchtlinge durchführen. Auf Wunsch von Landrat Rzehak wird zudem ein nochmaliges Erstscreening durchgeführt. Zum Schutz der Mitarbeiter und Bevölkerung vor Infektionen, heißt es in einer aktuellen Mitteilung.

Zudem organisiert der Landkreis eine wohl bayernweit einzigartige Impfung für die Flüchtlinge. „Als Standard impft das Gesundheitsamt gegen Polio, Mumps, Masern, Röteln, Windpocken, Diphtherie, Tetanus“, zählt Dr. Auracher auf, „für Kinder setzen wir außerdem eine Hepatitis B Impfung ein. Später gibt es noch eine Grippeschutzimpfung“. Die Grippe-Impfung ist freiwillig.

Wie lange die Asylbewerber in der Turnhalle der Berufsschule bleiben werden, kann bisher noch nicht abgesehen werden. Auch wirken sich die bis zu 300 neuen Flüchtlinge nicht auf die Quote des Landkreises aus. „Für uns bedeutet das: Wir müssen jede Woche weiterhin 29 Unterbringungsplätze an die Regierung von Oberbayern melden“, berichtet der Abteilungsleiter für Asylangelegenheiten, Stefan Köck. „allerdings hat die Regierung schon angekündigt, dass diese Quote erhöht wird, sobald sie dazu kommt“.

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