Deutlich mehr Einbrüche im Tal

Am Wochenende traf sich die bayerische Landesregierung zu einer Klausurtagung am Tegernsee. Die Sicherheit stand dabei ganz oben auf der Themenliste. Vor allem die steigende Zahl an Einbrüchen macht der Landesregierung dabei Sorgen.

Aktuelle Zahlen bestätigen: im Vergleich zum Vorjahr sind diese um 20 Prozent gestiegen. Am Tegernsee sieht es dabei noch schlimmer aus. Bei uns sind es sogar 100 Prozent mehr Einbrüche.  

Allein in der Rottacher Seestraße kam es 2013 zu einigen Einbrüchen
Allein in der Rottacher Seestraße kam es 2013 zu einigen Einbrüchen. Quelle: Archivbild

Allein bis einschließlich Oktober gab es im Freistaat Bayern 5.127 Einbrüche. Das ist ein Plus von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Großraum München fällt der Anstieg gar doppelt so hoch aus. Das belegen aktuelle Zahlen des Bayerischen Innenministeriums.

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Und auch das Tegernseer Tal verzeichnete in den letzten Monaten vermehrt Einbrüche. Hatte man vonseiten der Polizei lange Zeit versucht, das Problem kleinzureden, sprechen die Zahlen, die uns die Polizeidienststelle Bad Wiessee heute liefert, eine ganz andere Sprache.

Dramatischer Anstieg zum Vorjahr

Waren es im vergangenen Jahr am Tegernsee noch 17 Einbrüche in Geschäfte, Wohnhäuser und Gaststätten, sind es heuer bis zum heutigen Tag bereits 34. Damit hat sich die Zahl der Einrüche innerhalb eines Jahres verdoppelt. Dazu Paul Knott, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Bad Wiessee:

Das ist natürlich keine erfreuliche Entwicklung.

Damit entsprechen die Zahlen auch einem gewissen Baugefühl, das sich im Laufe des Jahres in der Bevölkerung breitgemacht hatte. So kam es allein in der Rottacher Seestraße in diesen Jahr zu diversen Einbrüchen in Geschäfte. „Im Falle der der Seestraße kann man sicher von einem Schwerpunktgebiet sprechen“, so Paul Knott weiter.

Mehr Beamte, aber …

Bei der Polizei will man nun auf die alarmierenden Zahlen reagieren und die Präsenz an Beamten zumindest punktuell erhöhen. „Wir bekommen dabei aber nicht dauerhaft mehr Beamte, sondern werden von den Kollegen der Bereitschaftspolizei unterstützt“, erklärt Knott. Insgesamt rund 30 zusätzliche Bereitschaftskräfte können demnach bei Bedarf gezielt angefordert werden.

Häufiger wie ein- bis zweimal im Monat werde man diese aber nicht bekommen, schränkt Knott ein. Die Kräfte der Bereitschaftspolizei bewegen sich dann in Zivil in den Gebieten in den Talgemeinden, in denen es in der Vergangenheit häufiger zu Einbrüchen gekommen ist, oder in Ortsteilen, die aus Sicht der Beamten besonders gefährdet sind. Um welche es sich dabei handelt, wollte die Polizei heute jedoch nicht näher erläutern.

In der Polizeistation Bad Wiessee bleiben derzeit einige Stellen unbesetzt.
In der Polizeistation Bad Wiessee bleiben derzeit einige Stellen unbesetzt.

Da die rund 30 zusätzlichen Kräfte aber eben nur an wenigen Tagen im Jahr am Tegernsee sein sollen, schränkt Knott die möglichen positiven Auswirkungen zwar ein, betont jedoch:

Das ist immerhin besser als nichts, mehr Männer bekommen wir derzeit einfach nicht.

Dabei könnte einfach nur durch die Besetzung der Planstellen in der Wiesseer Dienststelle das größte Kapazitätsproblem gelöst werden. Doch trotz des offenbar akuten Bedarfs bleiben 15 der 49 Planstellen unbesetzt.

Und so ist die Polizei vor allem darauf angewiesen, dass die Bürger Augen und Ohren offenhalten und verdächtige Bewegungen in ihrer Nachbarschaft direkt melden. Knott rät außerdem dazu, die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle zu nutzen. „Hier wird erläutert, wie man Fenster und Türen angemessen sichert.“ Auch Bewegungsmelder und Licht seien gängige Abschreckungsmittel für Einbrecher.

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