Für Pfarrer Martin Weber sind die Kirchen des Tegernseer Tals viel mehr als „Religions-Immobilien“. Eine jede Kirche ist für ihn der Ausdruck von Glauben und religiöser Praxis. Sie dienen für ihn der Vergewisserung des Wesentlichen. „Aus diesem Grund haben wir uns für einen ökumenischen Kirchenweg entschieden“, so Weber. Die 64-seitige Broschüre verfasste schließlich eine Kreutherin: Dr. Ingrid Strauß.
Kirche in Raum und Zeit
Laut Weber befasse sich Dr. Strauß wie kaum eine andere im Tegernseer Tal mit der Ökumene. Dr. Ingrid Strauß lebt seit 60 Jahren im Tegernseer Tal und konnte in diesen Tagen ihren 85. Geburtstag feiern. Gemeinsam mit der Fotografin Isabella Krobisch realisierte sie das zeitaufwändige Projekt.
Gemeinsam stellen sie Kirchenbau und prägende Geschichtsereignisse vor. Diese Darstellung der „Kirche in der Zeit“ verknüpfen sie mit „Kirche im Raum“. Unter dieser Thematik werden die 17 Gotteshäuser auf einem Kirchenweg um den See, in das südliche Tegernseer Tal und auf die Berggipfel von Riederstein und Wallberg vorgestellt. Die Vernetzung beider Teile ermöglicht eine Gesamtschau.
Georg Overs, Geschäftsführer der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT), befürwortet die Realisierung dieser neuartigen Broschüre, er bedankt sich für die Unterstützung der Kirche. Schließlich fänden Tagestouristen, Ferien- und Kurgäste in den Kirchen zu sich selbst und zum Glauben. Das Streben nach dem, „was den Menschen guttut“: für Overs ist dies eine große Gemeinsamkeit von Geistlichen und Touristikern.
Waldschütz ruft zu ökumenischem Denken auf
Im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes wurde die Broschüre am Reformationstag in der Auferstehungskirche Rottach-Egern präsentiert. Während des Gottesdienstes betonte Monsignore Dekan Walter Waldschütz die vielfältigen Aufgaben der Kirchen. Für ihn seien es Orte der Anbetung, der Zuflucht und des Dankes. Er rief dazu auf, mutiger im gemeinsamen ökumenischen Denken zu werden.
„Die Kirchen sollen mit Gottesdiensten, mit Gebet und mit unserer Anwesenheit erfüllt sein. Die Seele soll wieder ein Zuhause finden, damit auch die Welt wieder friedlicher wird.“ Pfarrer Martin Weber bekräftigte, dass die Ökumene kein Hobby sei, sondern „der Grundauftrag von jedem Menschen, der sich Christ nennt“.
Mit dem neuen Kirchenführer sei nun ein weiterer Schritt zum vereinten Miteinander getan. Die im Kunstverlag Josef Fink erschienene Broschüre ist in den Pfarrämtern und Tourist-Infos des Tegernseer Tals oder über den Buchhandel erhältlich.
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