Lockführer, Erzieher, Piloten, Busfahrer, Postboten – die Liste der Streikenden in diesem Jahr ist lang. Nun könnte eine weitere Berufsgruppe hinzukommen und das ausgerechnet zum Ferienbeginn. Die Gewerkschaft Verdi droht nun mit einem weiteren Streik, diesmal soll es die bayerische Seenschifffahrt betreffen.
Grund für die Warnstreiks während der Ferien ist das immer wahrscheinlicher werdende Scheitern der Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Freistaat über einen eigenen Tarifvertrag für Mitarbeiter der Bayerischen Seenschifffahrt. Sollten die laufenden Tarifverhandlungen heute platzen, würden am Montag auf dem Königssee, Ammersee, Starnberger See und Tegernsee nur einzelne Verbindungen fahren.
In Tegernsee weiß man nichts
Grund für den Tarifkonflikt: Im Jahr 1997 wurde die einst staatliche Seenschifffahrt privatisiert. Langjährige Mitarbeiter blieben dennoch beim Freistaat angestellt, neue Mitarbeiter bei der neu gegründeten GmbH. Laut Verdi verdiene die GmbH-Belegschaft weniger und hätte weniger Urlaubstage. Die Forderung ist klar: Alle 180 Angestellten sollen nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienst bezahlt werden. Verdi vertritt unter anderem die Bootsführer, Stegwarte und Bootsbaumeister.
Lorenz Höß, Betriebsleiter der Seenschifffahrt in Tegernsee, kann keine Aussage darüber treffen, inwieweit die Linien auf dem Tegernsee betroffen sind. Auch wie lange der Warnstreik dauern könnte, ist ihm nicht bekannt.
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