Seerundweg wird behindertenfreundlich

Erste Ergänzung vom 27. Juli / 07:24 Uhr
„Über 250 Menschen mit Behinderungen haben wir eine Fahrt auf der Hoppetosse und damit einen unvergesslichen Tag ermöglicht“, zog Anton Grafwallner, Behindertenbeauftragter des Landkreises, ein positives Resumee.

Bereits letzten Freitag lobte Grafwallner auch die Anstrengungen der Gemeinden, beim Bau des neuen Seerundwegs auf die Bedürfnisse von Behinderten geachtet zu haben.

Feierliche Übergabe des Spendenchecks
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„Als die Sprache auf den neuen Radweg kam, dachte ich mir: Da musst du jetzt aufpassen“, erklärte Grafwallner die Entstehung seiner Mitarbeit am Seerundweg. Am Ende durfte sich der Behindertenbeauftragte dann an der Streckenführung “zu schaffen machen”, damit diese auch für E-Rollis und Handbikes gut zu bewältigen ist.

Radweg vorbildlich

Um die Tauglichkeit immer wieder zu kontrollieren stimmte sich Grafwallner regelmäßig mit dem Handbiker Otto Zipfelmayer ab, der den Weg abfahren durfte. Das Resultat kurz vor der Eröffnung war eindeutig: Derzeit ist der Weg in Sachen Barrierefreiheit in vorbildlichem Zustand.

„Darüber hinaus liegen an der Strecke acht Behindertentoiletten mit einem sogenanntem Euroschloss“, führt Grafwallner die Vorzüge weiter aus. Bei diesem speziellen Schloss handelt es sich um ein europaweit einheitliches System, dass nur durch einen besonderen Schlüssel geöffnet werden kann, welcher ausschließlich an Behinderte weitergegeben wird.

Doch nicht nur der Seerundweg war das beherrschende Thema. Grafwallner bekam vom 1. Vorsitzenden des Yachtclubs Bad Wiessee, Peter Kathan, noch einen Scheck über 1.500 Euro überreicht. Kathan erläuterte den Ursprung der Spende mit den folgenden Worten:

Bei der Er-und-Sie-Regatta bringt jeder Teilnehmer einen Preis im Wert von 10 Euro mit. Da dies eine reine Spaßveranstaltung ist, soll jeder, der teilnimmt, auch wieder etwas mit nach Hause nehmen. Wenn doch etwas übrig bleibt, versteigern wir es und spenden den Gewinn an gemeinnützige Zwecke

Einziger Wermutstropfen bei der Veranstaltung war, dass sie ohne Christine Göttfried, Behindertenbeauftragte von Kreuth, stattfinden musste. Sie hatte Minuten zuvor noch den Ringsee Radweg eingeweiht und war nun mit ihrem Elektrorollstuhl auf dem Weg nach Wiessee. Offenbar schienen die Verantwortlichen jedoch nicht bereit, selbst in dieser Angelegenheit ein wenig Rücksicht auf die langsamere Göttfried zu nehmen.

Ursprünglicher Artikel vom 19. Juli / 17:35 Uhr
Früher noch radeltechnisches Brachland, soll sich der neue Radweg um den Tegernsee in einen der schönsten Seerundwege Bayerns verwandeln – so zumindest der Wille der Gemeinden und der TTT.

Nach einem Jahr Planung und Baumaßnahmen wurde dieser nun am vergangenen Freitag eröffnet. Dabei ließen es sich die Verantwortlichen der TTT und die einheimische Politprominenz nicht nehmen, die gesamte Strecke persönlich abzufahren.

Ein Teil der 50 Mann starken Gruppe lauscht gebannt den Worten von Georg Overs, bevor es einmal rund um den See geht.

Wer am Freitag zufällig auf den Wegen rund um den See unterwegs war, dem bot sich ein kurioses Bild. Eine Gruppe von bis zu 50 Leuten, unter ihnen die Tal-Bürgermeister, Michael Götz und Georg Overs von der TTT sowie ganz normale Bürger umrundete dabei den See.

Befördert wurden sie von teils ganz unterschiedlichen Gefährten. E-Bikes, Elektroroller, Handbikes und ganz normale Fahrräder bildeten eine wild zusammengewürfelte Truppe. Los ging es für das Eröffnungskomitee am Seehaus in Tegernsee. Von dort aus führte die Tour einmal um den ganzen See. Gute 20 Kilometer lang.

15.000 Fahrzeuge pro Tag

Vor dem Losfahren ließ es sich Tegernsees Bürgermeister Peter Janssen jedoch nicht nehmen, noch ein paar einleitende Worte zu sagen:

Zurzeit haben wir im gesamten Tal ein Verkehrsaufkommen von durchschnittlich 15.000 Fahrzeugen pro Tag. Mit dem neuen Radweg verbindet sich der Wunsch nach einer Entlastung der Straßen mit einem attraktiven Angebot für Sport- und Fitnessbegeisterte.

„Ich denke, mit dem Ergebnis können wir voll und ganz zufrieden sein“, zeigt sich auch TTT-Chef Georg Overs positiv angetan vom fertigen Projekt.

Der Zufall hilft mit

Vor allem Peter Janssen dankte in seiner Rede ausdrücklich Polizeiwachtmeister Wolfgang Strobel aus Bad Wiessee. Dieser war vergangene Woche die Strecke noch einmal abgefahren und hatte dabei einiges zu beanstanden gehabt: „Ich wurde vor einem Jahr schon mal angesprochen. Damals sagte man mir, wenn die Strecke fertig ist, werde man sich wieder bei mir melden. Das ist jedoch bis heute nicht geschehen.“

Dass es schließlich doch noch zu der geplanten Inspektion kam, war dem puren Zufall geschuldet, wie Strobel erklärt: „Vor drei Wochen traf ich den Bürgermeister zufällig auf dem Seefest. Wir haben uns unterhalten, und er sagte, ich solle den Weg vielleicht doch noch mal abfahren, damit sie rechtlich abgesichert wären.“

Zehn dieser Tafeln informieren rund um den See über den neuen Radweg

Dabei fielen Strobel rund 60 Stellen auf, die bis zur Eröffnung noch nachgebessert werden mussten. Oft war dabei die Beschilderung nicht vollkommen eindeutig. Eine Tatsache, die zum Teil aus einem hehren Motiv entstand. “Wir haben nur an den Stellen Hinweise aufgestellt, wo es aus unserer Sicht notwendig war. Wir wollten einfach keinen zusätzlichen Schilderwald verursachen“, weiß Michael Götz von der TTT zu berichten.

Herzstück der neuen touristischen Ausschilderung bilden die zehn Infotafeln, die um den ganzen See verteilt aufgestellt wurden. Auf ihnen können sich die Gäste nun über den gesamten Weg informieren und sich so am groben Streckenverlauf der 20,2 Kilometer orientieren.

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