Rottach: Nur 215 Euro Schulden pro Bürger

Ein sehr positives Ergebnis konnte Kämmerer Gerhard Hofmann auf der letzten Gemeinderatssitzung für das Haushaltsjahr 2011 verkünden. Vor allem die deutlich gestiegene Gewerbesteuer hat die Entwicklung nachhaltig beeinflußt.

Besonders erwähnenswert ist dabei auch, dass sich die Gemeinde trotz des kostenaufwändigen Umbaus des Seeforums eine Kreditaufnahme sparen konnte. Dennoch schaut Hofmann derzeit eher pessimistisch in die Zukunft.

Die alte Rottacher Turnhalle weicht demnächst einer Neuen.
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Der Kämmerer weist in seinem Bericht darauf hin, dass die anstehenden Projekte wie der Neubau der Turnhalle sowie der Tiefgarage an der Fürstenstraße die Gemeindekasse weiter belasten werden. Somit wird die Darlehensaufnahme in Höhe von 1.5 Millionen Euro in diesem Jahr wohl auch unumgänglich sein. Gleichzeitig beschäftigt Hofmann aber auch noch eine weitere Sorge:

Insgesamt kommt es also vor allem darauf an, ob die Steuereinnahmen weiterhin so ergiebig sprudeln. Sollte es hier zu Einbrüchen kommen, werden wieder stärker Einsparungen gesucht werden müssen.

Doch wie gesagt, in 2011 war davon noch nichts zu spüren. Aus dem Grund hat sich auch die Pro-Kopf-Verschuldung der 5.619 Rottacher mit Hauptwohnsitz von 382 Euro im vorvergangenen Jahr auf nun 215 Euro reduziert. Da der Landesdurchschnitt bei 746 Euro liegt, kann man also von einer sehr geringen Verschuldung der Gemeinde sprechen.

Diese nahm Bürgermeister Franz Hafner allerdings zum Anlass auf weitere Mäßigung zu drängen:

Ich weiß, dass das eine unnötige Bitte ist, weil wir die letzten Jahre es bisher schon immer so gehalten haben. Aber ich möchte nur nochmal sagen, dass wir uns natürlich von den guten Zahlen nicht dazu verleiten lassen dürfen, jetzt unnötig Schulden zu machen.

Im Anschluss stellte Hofmann sein Werk und vor allem die wichtigsten Zahlen im Schnelldurchlauf vor:

Der Gesamthaushalt im Jahr 2011 liegt bei 22.005.114 Euro (Vorjahr: 20.591.821 Euro). Dabei wird der Haushalt in zwei große Bereich aufgeteilt: In Verwaltungshaushalt und Vermögenshaushalt.

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Zur Erklärung: Wie unterscheiden sich diese zwei Bereiche?

Im Verwaltungshaushalt werden nur die laufenden Einnahmen und Ausgaben dargestellt. Das sind Zahlungen, die die Gemeinde regelmäßig zu leisten hat oder selbst erhält!
Beispiele: Steuereinnahmen, Personalkosten, Umlagen

Im Vermögenshaushalt hingegen werden nur vermögenswirksame Einnahmen und Ausgaben getätigt. Das sind meistens große und einmalige Projekte! Man könnte auch sagen, dass diese Zahlungen Einfluss auf das Vermögen der Gemeinde haben.
Beispiele: Grundstückserlöse, Kreditaufnahmen, Tilgung von Krediten, Rücklagenentnahme, Zuführung vom Verwaltungshaushalt
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Beim Rottacher Verwaltungshaushalt beziffert sich das Rechnungsergebnis auf 16.002.134 Euro. Das bedeutet eine Erhöhung um rund 2,3% gegenüber 2010.

Bei der Gewerbesteuer konnte auch durch die Erhöhung des Hebesatzes ein sehr gutes Ergebnis erwirtschaftet werden. Ist-Ergebnis 3.308.934 Euro (2010: 2.597.154 Euro). Die Einkommenssteuerbeteiligung hat sich im Vergleich zum Vorjahr wieder erhöht. Hier konnten 2.808.280 Euro eingenommen werden (2010: 2.692.290 Euro). Die Zweitwohnungssteuer bleibt stabil mit 814.456 Euro (2010: 817.000 Euro).

Die Einnahmen und Ausgaben des Vermögenshaushaltes schließen mit 6.002.979 Euro (Ergebnis 2010: 4.877.930 Euro.). Dabei lag der Sollüberschuss der Gemeinde Rottach-Egern im Jahr 2011 bei 567.219 Euro. Dieser Betrag wurde der Rücklage zugeführt und 2012 wieder entnommen.

Hier der Vollständigkeithalber noch die zweite Seite des Schlussberichts der 2011-er Jahresrechnung mit weiteren wichtigen Zahlen des Rottacher Haushalts:

Seite 2 des Rottacher Jahresberichts / Quelle: Rathaus Rottach-Egern

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