Seit Mitte Januar hat sich die Waakirchner Gemeinderätin Gisela Hölscher (FWG) zusammen mit der Bürgerbewegung „Entlastung B472“ und Unterstützung des Gemeinderats für einen Tunnel stark gemacht und in Waakirchen Unterschriften gesammelt.
Der Tunnel sei für die Verkehrsbelastung in Waakirchen die bessere Alternative als eine Umgehungsstraße, so Hölscher. Die vom Bund präferierte Südumgehung bezeichnete sie als „Murks“. Diese würde Waakirchen nur weiter teilen, ohne Rücksicht auf Natur und Landschaft.
Waakirchner mehrheitlich für Tunnel
Mit der Unterschriftenaktion wollte sie zeigen, dass viele Bürger einen Tunnel bevorzugen. Seit gestern steht fest: 3.500 Waakirchner plädieren für einen Tunnel. Bei einer Einwohnerzahl von 5.600 ist das die Mehrheit. Im Gegensatz zu einer Ortsumfahrung sei ein Tunnel eine Langzeitlösung für mindestens 70 Jahre und die einzige Alternative, die Schadstoffbelastung im Ort deutlich zu senken, ist man davon überzeugt.
Hölscher will nun die Unterschriftenliste persönlich an Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) überreichen. Einen Termin hat sie noch nicht. Ob die Unterschriftenaktion Einfluss auf die Planungsumsetzung des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) haben wird, wird sich zeigen.
Helfen Unterschriften, das Projekt “Südtrasse” zu kippen?
Der zuständige Bereichsleiter vom Straßenbauamt Rosenheim, Christian Rehm, machte in einer Sondersitzung des Gemeinderats Mitte Februar deutlich, dass Unterschriftenlisten wenig hilfreich seien, gegen die Planungsprozesse vorzugehen. Schließlich sei mit dem Beschluss des Bundeskabinetts der Startschuss für die Planungsumsetzung der Südumfahrung gefallen.
Angemeldet sei ausschließlich das Projekt „Südumfahrung“ mit einer Länge von 2,1 Kilometern, sagte er. Geschätzte Kosten: 6,6 Millionen Euro. Wenn ein Tunnel gewünscht sei, müsse das Projekt dem Bund erneut zur Bewertung vorgelegt werden. Das allerdings würde Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern, befürchtet Rehm.
Eine Einschätzung, die die Verantwortlichen in Waakirchen nicht teilen. Mit der Südumfahrung will man sich nicht zufrieden geben. Mit der vom Straßenbauamt beim BVWP angemeldeten Südtrasse sei man zwar in den vordringlichen Bedarf gekommen. Laut Bürgermeister Sepp Hartl sei allerdings auch zugesichert worden, dass alle Varianten geprüft würden. Dazu gehört auch die Tunnelvariante. Dass dies vor allem im Sinne der Bürger ist, haben nun die 3.500 Unterschriften gezeigt.
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