Aktualisierung vom 16. Juli / 7:42 Uhr
Gestern Nachmittag war Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil zu Besuch in Louisenthal. Dort besichtigte er unter anderem die gerade erst für 30 Millionen Euro neu errichtete Produktionshalle.
Bei dem lang geplanten Besuch wollte sich Zeil von der Innovationsfähigkeit bayerischer Unternehmen überzeugen.
Schon länger war der Besuch des bayerischen Wirtschaftsministers Martin Zeil bei der Papierfabrik in Gmund-Louisenthal geplant gewesen. Doch durch die Wirren um das Hochwasser, wurde dieser schon mehrfach verschoben.
Kurzfristig fand der Minister nun aber gestern Nachmittag die Zeit, sich von dem mit über 650 Mitarbeitern größten Arbeitgeber zu überzeugen. Dabei schaute er sich die verschiedenen Produktionsstätten an, in denen die Papierfabrik Materialien für die Herstellung von Geldnoten für rund hundert Staaten produziert.
Langfristiges Bekenntnis
Besonders beeindruckt zeigte sich Zeil dabei vom neuen Folienwerk. Dieses wurde erst vor rund zwei Wochen eröffnet und soll das Unternehmen im Konkurrenzkampf wieder nach vorne bringen.
Wie die Pressesprecherin des Unternehmens Daniela Gaigl gestern auch noch einmal betonte, sei die rund 30 Millionen Euro teure Investition ein klares Bekenntnis, dass man sich langfristig an den Standort Tegernsee gebunden fühlt.
Ursprünglicher Artikel vom 02. Juli mit der Überschrift: “30 Millionen für den Konkurrenzkampf”
Heute Nachmittag wurde die neue Produktionshalle der Papierfabrik Louisenthal eingeweiht. Rund 30 Millionen Euro sind in die neue Halle samt Maschinen geflossen. Doch das scheint auch nötig, denn der Konkurrenzkampf wächst.
Mit dem aktuellen Investment sehen sich die Verantwortlichen der Papierfabrik aber gerüstet für die Zukunft in Gmund. Und das hilft auch den 625 Angestellten, nicht wenige davon aus dem Tal.
„Wir sind der größte private Banknotenhersteller der Welt, ohne hohe Investitionen können wir diese Position nicht halten“, betonte Walter Schlebusch, Vorsitzender der Geschäftsführung von Giesecke & Devrient bei der heutigen Vorstellung der neuen Produktionshalle.
Seit 2003 habe man die Produktionskapazität verdreifacht. Die neue Halle soll dabei ausschließlich für die Folienfertigung dienen. Durch die Folien, die dort entstehen, werden Banknoten sicherer gemacht. „Der Bedarf an besonders haltbaren und zugleich sehr sicheren Banknoten steigt stetig, daher wurde die neue Halle nötig“, so Produktionsdirektor Guido Koller.
Für über 100 Staaten produziert die Fabrik in Louisenthal derzeit. Ganz aktuell würde hier auch das Papier für die neuen Fünf-Euro-Scheine gefertigt. Insgesamt sei man mit der Auftragslage recht zufrieden, so Schelbusch weiter.
Der Konkurrenzdruck wächst
„Nichtsdestotrotz spüren wir jedoch den harten Konkurrenzkampf mit anderen zum Teil staatlichen Unternehmen im Ausland“, macht Schlebusch klar. Diese werden von den Ländern unterstützt und können so zum Teil günstigere Konditionen anbieten. Im Louisenthal will man mit besonders hoher Qualität dagegenhalten.
Wie stark der Konkurrenzdruck tatsächlich ist, hatten die Verantwortlichen erst im September 2011 zu spüren bekommen. Damals verloren sie einen großen Euro-Auftrag. Das Wehklagen der lokalen Politik war groß. Mittlerweile hat sich die Auftragslage aber wieder stabilisiert.
Wichtiger Arbeitgeber für den Landkreis
Durch den Bau der neuen Fertigungshalle konnte die Papierfabrik auch insgesamt 50 neue Arbeitsplätze schaffen. Mittlerweile arbeiten 625 Menschen am Standort Louisenthal, die nicht nur in Gmund leben. Aus diesem Grund kamen zur heutigen Einweihung neben dem Gmunder Bürgermeister Georg von Preysing auch seine Amtskollegen aus Rottach-Egern und Kreuth, Franz Hafner und Josef Bierschneider.
Zudem war auch Landrat Jakob Kreidl unter den Gästen. Die lokale Politik ist sich demnach der Bedeutung des Unternehmens für das Tal und den Landkreis bewusst. „Wir beschäftigen so viele Arbeitskräfte aus der Region wie möglich und bilden derzeit rund 30 junge Männer und Frauen aus“, so Produktionschef Guido Koller abschließend.
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