Zugang zu sauberen Trinkwasser ist überlebensnotwendig; leider in vielen Regionen der Welt nicht selbstverständlich. Zum Glück haben wir eine gute Wasserversorgung und top Trinkwasser.
#1 – isch hab Durscht
Durchschnittlich 130 Liter Trinkwasser verbraucht eine Person am Tag. Folglich liegt der durchschnittliche direkte Wasserverbrauch pro Person pro Jahr bei rund 47.450 Litern. Zur Einordnung: Der gesamte Wasserverbrauch aller Deutschen pro Tag könnte fast 4 Mrd. handelsübliche Badewannen füllen.
#2 – aus den Augen aus dem Sinn
Das verbrauchte Wasser fließt aus unseren Toiletten und Waschbecken in die Kanalisation. Und dann? Dann kommt der Abwasser-Zweckverband Tegernseer Tal ins Spiel. Er reinigt und beseitigt die Abwässer von derzeit 28.000 Einwohnern (Erst- und Zweitwohnsitze), im Jahresdurchschnitt von 370.000 Gästen sowie von einer Brauerei und zwei Papierfabriken, die eine Jahresschmutzwassermenge von insgesamt rund 3,6 Millionen Kubikmetern haben. Größe des Einsatzgebietes: 24 Quadratkilometer. Herzstück ist das 221 lange Schmutzwasserkanalnetz und ein 39 Kilometer langes Regenwassersystem.
#3 – is ja die Härte
Bad Wiessee und Kreuth sind mittelweich, Ostin voll hart. Auch in den Härtegraden des gelieferten Wassers unterscheiden sich die Gemeinden im Oberland massiv. Während am Westufer des Tegernseer Tals die Bürgerinnen und Bürger mit dem Härtegrad neun im mittleren Bereich liegen, sieht es in Orten wie Gmund-Ostin, Miesbach oder Schliersee komplett anders aus: Dort geht es bis zum Härtegrad 17 hinauf.
Nutzer sehen die hohe Menge an Kalk im Wasser an ihren Geräten wie Wasserkocher oder Spülmaschine. Und die Gesundheit?
Oft gehörtes Gerücht: Zu hartes Wasser verkalkt mit der Zeit die Arterien. Sogar für Demenz und Alzheimer wird der Genuss von zu hartem Wasser verantwortlich gemacht. Kokolores: Egal, wie kalkhaltig das Wasser aus dem Hahn ist, es hat keinerlei negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Im Gegenteil: Kalzium und Magnesium kann der Körper nicht selbst bilden. Sie müssen durch die Nahrung zugeführt werden. Keine Sorge: Überschüssiges Kalzium und Magnesium scheidet unser Körper restlos aus.
#4 – ist das günstig …
Wer sich über häufigen Regen in unserer Region beschwert, vergisst dabei eins: Das ist nasses Geld von oben. Zahlt man in Regionen wie Mainfranken oder Metropolen wie Würzburg gern einmal von 1,50 bis über zwei Euro pro Kubikmeter Wasser, liegt man zum Beispiel in Rottach-Egern bei brutto 1,23 Euro. Grund dafür: Viele Gemeinden im Oberland müssen relativ wenig Aufwand betreiben, um an Trinkwasser zu kommen. Selbst Kommunen wie Tegernsee, die über wenig brauchbare Quellen in ihrem Stadtgebiet verfügen, das Wasser aus anderen Fluren wie aktuell in Rottach-Egern und bald vermutlich in Kreuth fördern, sind dennoch nicht gezwungen, ihre Wasserpreise massiv zu erhöhen.
#5 – wem gehört unser Wasser?
Wer einst in Texas Land kaufte und darunter Öl fand, war ein gemachter Mensch. Aber in Deutschland ist das nicht möglich. Hier hat der Staat den Fuß auf Kohle, Öl und Gold. Und beim Wasser? Gehört den Grundbesitzern diese Ressource wenigstens? Das Eigentum am Wasser ist sehr unübersichtlich geregelt. Die Grundregel ist einfach: Das Grundwasser gehört nur formal zu dem Grundstück, das darüber liegt. Das Eigentum eines Grundstückseigentümers erstreckt sich also auf den Erdkörper unter der Oberfläche.
Allerdings wird das Eigentum durch verschiedene Gesetze stark eingeschränkt, was dazu führt, dass von dem Eigentum eigentlich gar nichts mehr übrig ist. Man darf sein Eigentum nämlich nicht ausüben, ohne vom Staat dazu die Erlaubnis zu haben. Das Bundesumweltministerium formuliert es nüchtern: “Die Gewässer werden grundsätzlich vom Staat bewirtschaftet.”
Anders ausgedrückt, gehört das Wasser in Deutschland allen. Im bayerischen Wassergesetz wird beispielsweise klargestellt, dass sich das Eigentum des Grundeigentümers nur auf das oberirdische Wasser bezieht und nicht auch auf das Grundwasser. Das Grundwasser wird damit der Allgemeinheit zugeordnet.
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