Der Monat ist noch nicht zu Ende und schon herrscht im Geldbeutel Ebbe. Das Problem kennen spätestens seit der Inflation auch jene Menschen, die zuvor gut über die Runden kamen. Selbst wenn die finanziellen Mittel ausreichen, um den Alltag zu überstehen, bleibt zum Sparen nicht viel übrig. Die nachfolgenden Tipps eignen sich für alle Menschen, die gern mehr aus ihrem Geld machen möchten und Lust haben, ihre Ausgaben sukzessive zu reduzieren.
Kostenlose Proben und Optionen nutzen – kein Geld ausgeben ist der beste Spartipp
Eine der besten Optionen ist es, für gewisse Dinge erst gar kein Geld auszugeben. Aufgrund des großen Konkurrenzdrucks zeigen sich Händler sehr kooperativ, wenn es um Gratisproben, Produkte und kostenlose Testmonate geht. Als lohnendes Beispiel gehen hier Streamingdienste voran. Für Neukunden ist es beispielsweise möglich, dass sie Spotify im mein Deal Angebot ausprobieren und so vor der ersten Zahlung prüfen, ob dieser Dienst überhaupt etwas für sie ist. Andere Streaminganbieter, Lieferdienste und Co. haben oft ähnliche Angebote auf Lager, die bei der Senkung der Fixkosten helfen können.
Monatliche Fixkosten checken und reduzieren
Wie viel Geld kommt monatlich aufs Konto und wie viel davon geht für die Fixkosten direkt wieder drauf? Wer hier keinen Überblick hat, gibt oft ungewollt mehr Geld aus als nötig. Obwohl dieser Tipp schon alt ist, hat er nichts an seiner Bedeutung verloren – wer die volle Kostenkontrolle möchte, braucht ein Haushaltsbuch. Heute gibt es hierfür praktische Apps, die auf dem Handy immer mit dabei sind. Zu den Fixkosten, die immer wiederkehren, gehören unter anderem:
- Miete oder Kosten für den Baukredit
- Nebenkosten und Strom
- Wiederkehrende Versicherungen
- Verträge, die monatlich bezahlt werden
- Ratenzahlungen und Schulden
Nach Abzug aller Fixkosten bleibt der Endbetrag übrig, der zur freien Verfügung dient. Hiervon werden Sonderanschaffungen getätigt, aber auch Freizeitbeschäftigungen bezahlt und im besten Fall Sparpläne bedient.
Versicherungsvergleich – welche Policen sind wirklich nötig?
Es gibt unverzichtbare Versicherungen, die je nach Land sogar verpflichtend sind. Tatsächlich bezahlen viele Verbraucher aber zu hohe Policen, weil sie ihren Tarif schon jahrelang nicht mehr geprüft haben. Manchmal bietet die Konkurrenz das bessere Angebot und ein Wechsel kann sich lohnen. Doch selbst, wer bei einer Versicherung sehr zufrieden ist und bleiben möchte, hat Möglichkeiten, die Kosten zu reduzieren:
- Zahlweise umstellen: Wer einmal pro Jahr bezahlt, kann bei vielen Versicherungen seine Kosten reduzieren. Der Grund dafür ist, dass die Kosten des Unternehmens selbst durch den reduzierten Verwaltungsaufwand gesenkt werden.
- Anpassung der Leistungen: Ein Versicherungsvertrag muss immer auf die aktuelle Lebenssituation angepasst werden. Ist ein Familienmitglied beispielsweise ausgezogen, kann die private Haftpflicht entsprechend umgestellt werden. Ein Einzeltarif ist günstiger als die Kosten für die ganze Familie.
- Tarifvergleiche: Zufriedenheit mit der Leistung ist eine Sache, eine wichtige Rolle spielt aber auch der Tarif. Es lohnt sich, mindestens einmal pro Jahr sorgfältig zu vergleichen.
- Unnötige Versicherungen: Manchmal schließen Verbraucher Versicherungen ab, die als gänzlich unnötig zu sehen sind (Handydiebstahlschutz, verlängerte Garantie etc.). Wer hier kündigt, kann das meiste Geld sparen.
Das nachfolgende Video beschäftigt sich eingehend mit dem Thema, welche Versicherungen wirklich nötig sind und wann die Police bedenkenlos gekündigt werden kann:
Anbieterwechsel prüfen – manchmal gibt es günstigere Optionen
Die durchschnittlichen Konsumausgaben liegen in Deutschland pro Haushalt bei 2.623 Euro. Ein großer Teil entfällt auf die Fixkosten, schon allein für Miete und Instandhaltung werden im Schnitt 966 Euro ausgegeben. Eine weitere Rolle spielen Verträge, die beispielsweise mit Energielieferanten, Telekommunikationsdienstleistern und sonstigen Anbietern geschlossen werden. Wie bei Versicherungen auch lohnt es sich hier, mindestens einmal im Jahr den Tarifcheck zu machen. Nicht selten gibt es weitere Angebote, die verglichen mit dem aktuellen Tarif günstiger sind. Ein Wechsel ist in solch einer Situation nicht einmal zwingend erforderlich. Wer unzufrieden ist mit den monatlichen Kosten für seinen Handyvertrag und wechseln möchte, sollte zunächst mit dem bisherigen Anbieter sprechen. Werden die Wechselabsichten klar, wird der Vertrag nicht selten angepasst und die Kasse klingelt wieder.
Tauschgeschäfte nutzen – Nachbarschaft ist wieder im Trend
In den letzten Jahren hat das Thema Nachbarschaftshilfe wieder an Bedeutung gewonnen. Unter dem Motto „free your Craft“ werden Hilfsleistungen und Dienste angeboten, im Tausch gegen eine andere Dienstleistung oder sogar umsonst. Das ist vor allem bei Renovierungen oder auch beim Bau eines Hauses hilfreich, wenn die monatlichen Kosten für Handwerker das Budget sprengen. Vielleicht gibt es in der Nachbarschaft einen versierten Elektriker, der nach Feierabend den Herd anschließt, im Tausch gegen einen selbstgebackenen Kuchen.
Selbst machen statt fertig kaufen – warum Meal Prepping so günstig ist
Schon Großmutter wusste, dass Lebensmittel zu schade für die Entsorgung sind. So landeten übrig gebliebene Reste im Gefrierschrank und wurden bei nächster Gelegenheit wieder aufgetaut. Der Trend hat sich heute etabliert und wird unter dem Namen „Meal Prepping“ fast schon professionell betrieben. Anstelle von teuren Fertiggerichten werden selbst gekochte Mahlzeiten gezielt eingefroren und an Tagen mit wenig Zeit in der Mikrowelle aufgetaucht. Wer noch immer auf die TK-Pizza oder das Tellergericht aus dem Supermarkt zurückgreift, lässt Sparpotenzial buchstäblich in der Gefriertruhe liegen. Selbst zu kochen ist nicht nur günstiger, sondern auch gesünder.
Ein Budgetkiller sind auch sogenannte „Kochboxen“, bei denen fertig portionierte Lebensmittel, zusammen mit einem Rezept, direkt nach Hause geschickt werden. Zwar werden die Speisen dann selbst hergestellt, die Kosten dafür überschreiten aber so manches Fertiggericht. Die größte Ersparnis lässt sich durch regionales Kaufen und anschließende Selbstzubereitung erzielen.
Lebensmittel zum Schnäppchenpreis kaufen – es geht auch billiger
Müssen Lebensmittel wirklich teuer sein? Die Inflation hat dazu geführt, dass selbst die klassische Schlangengurke teilweise mehr als zwei Euro kostet. Bei einem knappen Budget ist es immer schwieriger, gesund und günstig zu kochen. Tatsächlich gibt es einige Tricks, mit denen Lebensmittel zum Schnäppchenpreis erworben werden können. Hier eine kleine Übersicht:
- Apps wie Too Good to Go: Das Konzept sieht vor, dass Restaurants, Supermärkte und Fastfood-Ketten ihre übrigen Lebensmittel am Ende des Geschäftstages zu günstigen Tarifen verkaufen.
- Am Tagesende einkaufen: In vielen Supermärkten wird am Ende des Tages Obst und Gemüse zu günstigen Tarifen angeboten.
- Kurz vor dem Verfallsdatum kaufen: Supermarktketten und Discounter bieten Waren mit sehr geringer Mindesthaltbarkeit oft deutlich günstiger an.
Foodsharing nutzen – geteiltes Essen ist kostenlos
Das Konzept der Tafeln in Deutschland beinhaltet, dass bedürftige Menschen Lebensmittel zu einem sehr geringen Preis oder sogar umsonst bekommen. Familien oder Personen mit einem normalen Einkommen haben hierauf keinen Anspruch. Mit Foodsharing wurde eine Möglichkeit geschaffen, wie Menschen aller Gehaltsklassen Lebensmittel retten können und damit einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Tonnenweise Nahrung wird jeden Monat in den Müll geworfen, weil die Industrieländer zur Überproduktion neigen. Foodsharing verfolgt den Ansatz, Produkte, die nicht mehr verkäuflich sind, kostenlos zu retten und zu verteilen. In vielen Städten stehen sogenannte „Fairteiler“ bereit, die von Menschen befüllt werden, die Lebensmittel sinnvoll loswerden möchten. Andere Personen können die darin angebotenen Produkte dann mitnehmen und weiterverwenden. Es kann sich um abgelaufene Ware, optisch nicht sehr ansprechendes Obst und Gemüse oder auch selbst gekochte Gerichte handeln.
Unnötige Ausgaben analysieren und vermeiden – trügerisches „Kleinvieh“ macht Mist
Neben all den Sparmöglichkeiten gilt es vor allem, die bereits getätigten Mehrausgaben zu detektieren. Die schon erwähnten Haushaltsapps helfen nicht nur dabei, die Fixkosten zu bestimmen und nach Einsparpotenzial zu suchen. Sie zeigen auch auf, an welcher Stelle zu viel Geld ausgegeben wird. Oft sind es kleine Ausgaben, die sich am Ende eines Monats zu einer großen Gesamtsumme addieren und das Budget erheblich schmälern. Ein paar der typischen Fallen haben wir nachfolgend zusammengefasst:
- Kaffee to Go: Zwischen zwei und fünf Euro kostet ein Becher Kaffee beim Bäcker, bei Starbucks oder auch an der Tankstelle. Wer nur zehn Tage darauf verzichtet, kann zwischen 20 und 50 Euro sparen.
- Outdoor-Snacks: Ein belegtes Brötchen kostet beim Bäcker drei Euro und mehr, die Bratwurst in der Kantine schlägt noch einmal teuer zu Buche. Snacks außer Haus sind eine echte Kostenfalle, die durch selbstgemachte Mahlzeiten ersetzt werden können.
- Spontankäufe: Sieht das Angebot im lokalen Handel sehr verlockend aus, schlagen Schnäppchenfüchse schon mal zu. Am Ende zeigt sich oft, dass ein Preisvergleich wichtig gewesen wäre. Nicht jedes rote Preisschild ist ein Zeichen, dass es hier wirklich Sparpotenzial gibt.
Preisvergleiche nutzen – nicht nur beim Shopping sind sie wichtig
Wenn es nicht gerade um die monatliche Miete geht, lohnt sich ein Preisvergleich in nahezu jedem Bereich. Günstigere Versicherungen, ein besserer Handytarif und der neue Stromanbieter lassen sich so finden. Vergleichen lohnt sich aber auch bei Einkäufen aller Art, da der stark gewachsene Konkurrenzdruck für Schnäppchenvielfalt bei Händlern sorgt. Diese Preispolitik entfaltet sich immer weiter – Dienstleister und Verkäufer versuchen sich zu unterbieten, um beim Verbraucher Eindruck zu machen. Ob bei der Planung einer Reise, bei der Nutzung des Umzugsunternehmens oder der Inanspruchnahme einer sonstigen Dienstleistung – wer vergleicht, spart fast immer Geld!
Fazit: Dem Monatsende nicht mehr mit Schrecken begegnen – das ist möglich
Rund um den 20. des Monats sind die Innenstädte leerer und die Schlangen bei Discountern (statt Supermärkten) verlängern sich. Das Bedürfnis zu sparen tritt vor allem dann auf, wenn sich Ebbe in der Kasse abzeichnet. Wer vorausschauend einkauft und Geld auch dann zusammenhält, wenn eigentlich genug da ist, muss sich vor dem Monatsende nicht mehr fürchten. Sparmöglichkeiten gibt es dank des Internets wie Sand am Meer, sie müssen aber genutzt werden.
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