Rund eine Woche war die rauchige Luft von Waldbränden in Kanada über dem Atlantik unterwegs, bis sie im Tegernseer Tal landete. Jetzt wurde sie von frischer Meeresluft vertrieben.
“Diese Woche hatten wir es im Tegernseer Tal mit einem sehr seltenen Phänomen zu tun”, beginnt der Schaftlacher Wetterfrosch, Hans Wildermuth. Denn: Aus den Waldbränden in Kanada ist zu Wochenbeginn rauchhaltige Luft bis zu uns gelangt. Die hat, so Wildermuth, daraufhin eine auffällige Lufttrübung verursacht. “Ähnlich dem Saharastaub”, sagt der Schaftlacher und erklärt: “Etwa eine Woche war der Rauch über dem Atlantik unterwegs und ist dabei nicht in einen Regen gekommen, was ihn ausgewaschen hätte.” Jetzt ist diese Art der Luftverschmutzung wieder vorbei und frische Meeresluft hat den Ruß aus dem Tal vertrieben.
Am Wochenende bestimme ein darauf Hochdruckgebiet das Wetter im Oberland. “Im Norden äußerst knapp vorbeirauschende Störungen wirken sich vorübergehend am Sonntag auf unser Wetter aus”, bemerkt Wildermuth. Am Samstag sei es nach der Auflösung von einzelnen Nebelfeldern sonnig, erst nachmittags nehme die Bewölkung von Nordwesten her zu. Dazu betont der Wetterfrosch: “Die Temperatur steigt tagsüber auf etwa 20 Grad.” Am Sonntag kommt dem Tal eine der besagten Störungen ziemlich nahe. Sie rauscht östlich des Bayernwaldes in den Balkan, so Wildermuth. Er weiß:
Sie macht sich durch mehr Bewölkung und eventuell später auch durch etwas Regen bemerkbar. Besonders nachmittags können sich die Wolken in den Bergen stauen und dort zu trübem Wetter führen, ohne dass es regnet, und wenn es regnet, bleibt es wohl bei etwas Nieselregen.
Zudem erklärt der Wetterfrosch: “Je weiter im Westen Richtung Loisach, desto weniger regnet es. Vielleicht bleibt es auch überall trocken und der Regen findet weiter östlich statt.” Unsere Warmluft wird vorübergehend zurückgedrängt, die Höchsttemperatur soll trotzdem noch über 15 Grad betragen. Damit dürfte der Samstag der etwas schönere Tag am Wochenende werden.
Abkühlung oder Föhnlage?
In der neuen Woche verstärkt sich der Hochdruckeinfluss laut Wildermuth wieder: “Die Warmluft aus Südwesten kommt zurück und schiebt die kurzfristig wirksame kühlere Luft aus dem Oberland hinaus.” So wird der Montag nach einer frischen Nacht sonnig und mit Maximalwerten der Temperatur von etwa 20 Grad wärmer als der Sonntag. Der Schaftlacher bemerkt:
Im Laufe des Tages ziehen hohe Wolken auf, die aber den freundlichen Wettercharakter nicht stören.
Am Dienstag ziehe daraufhin die nächste Störung knapp im Osten vorbei und schickt uns ihre Wolken und Wind, aber, so Wildermuth, keinen Regen. Er sagt: “Allerdings wird das eine knappe Sache, über Polen zieht sogar ein kleines Sturmtief hinweg. Je nachdem, wie nahe uns die mitgeführte Kaltluft auf die Pelle rückt, steigt die Tageshöchsttemperatur auf 16 bis 22 Grad, ein großer Bereich.”
Die nächste Kaltfront, die deutlich kräftiger nach Süden in unsere Richtung ausufert, könne schon am Donnerstagabend oder in der Nacht auf Freitag das Tegernseer Tal erreichen. “Vielleicht bleibt sie aber auch nördlich und wir bekommen nichts davon mit”, meint der Wetterfrosch. Es gebe viele Unsicherheiten in der Wettervorhersage zurzeit. Auf jeden Fall soll es aber bis dahin trocken und warm bleiben. Da immer wieder Wind aufkommt, sei auch Nebel von längerer Beständigkeit kein Thema.
Wie sich das Wetter danach entwickelt, ist laut Wildermuth erst recht unsicher. “Es geht jedoch in Richtung Unbeständigkeit, wobei am Wochenende nach einem kurzen Warmluftschub deutliche Abkühlung einsetzt”, bemerkt er. Weiter erklärt der Schaftlacher: “Es gibt noch die Option einer intensiven Föhnlage, welche die Abkühlung bis über das Wochenende hinaus verschieben könnte.”
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