In der kommenden Woche soll sich die Wetterlage am Tegernsee grundlegend ändern: Polare Meereskaltluft erreicht das Tegernseer Tal.
In der aktuellen Woche hat die Temperatur im Tegernseer Tal nach einem sommerlichen Start am Montag 28 Grad erreicht; “fast hochsommerliche Werte”, so der Schaftlacher Wetterfrosch, Hans Wildermuth. Daraufhin erfolgte ein Temperatursturz bis Mittwoch, an dem die Tageshöchsttemperatur acht Grad erreichte und auf den Bergen bis 15 Zentimeter Neuschnee fiel.
Dazu bemerkt der Wetterfrosch: “Nun scheint sich dieser Verlauf zu wiederholen.” Der Grund sei wieder eine verstärkte Warmluftzufuhr aus Südwesten unter Hochdruckeinfluss, wobei erneut Saharastaub transportiert wird; allerdings in geringerer Konzentration als beim letzten Ereignis. “Am Samstag ziehen zwar besonders nachmittags hohe Wolkenfelder durch, sie mindern aber die Sonneneinstrahlung kaum und so kann sich die Luft bei nur wenig Wind bis über 20 Grad erwärmen”, erklärt Wildermuth weiter. Ähnlich soll das Wetter am Sonntag werden: Noch etwas wärmer als am Vortag, wobei die 25-Grad-Marke angepeilt wird und die hohen Wolken erhalten bleiben. Es wird keine Föhnlage, so Wildermuth:
Der schwache Wind kommt aus West bis Nordwest. Kurzfristig steigt die Waldbrandgefahr wieder auf die zweithöchste Stufe 4 an.
Damit wird es im Tegernseer Tal zwar nicht ganz so warm wie zu Beginn der aktuellen Woche, aber unter dem Strich steht wieder ein sommerliches Wochenende bevor. Der gefallene Neuschnee auf den Bergen wird das laut Wildermuth nicht überleben, “es liegt aber immer noch an exponierten Stellen jede Menge Altschnee herum”, bemerkt er.
Meereskaltluft bringt Aprilwetter an den Tegernsee
In der neuen Woche stellt sich die Wetterlage laut dem Wetterfrosch mit großer Sicherheit grundlegend um. Wildermuth erklärt: “Polare Meereskaltluft stößt nach Mitteleuropa vor und wird uns typisches Aprilwetter bescheren. Diese Nordwestlage wird sehr stabil und nicht eine Eintagsfliege wie die letzte kalte Klatsche am Mittwoch.” In der Nacht auf Montag oder gegen Morgen zieht daraufhin eine erste Kaltfront mit Regen durch und vertreibt die sommerliche Warmluft. Am Tag kann es dann bei zehn bis 15 Grad etwas mehr regnen, auch auf den Bergen bis zu den Gipfeln des Mangfallgebirges, die Luft ist noch nicht kalt genug für Schnee.
Die nächste Kaltfront folgt bereits am Dienstag und bringt einen Schwall kälterer Meeresluft mit. Die Wolken stauen sich an den Alpen und es regnet verbreitet. Der Schaftlacher weiß zudem: “Jetzt kann die Schneefallgranze bis etwa 1.000 Meter Höhe absinken und ab diesem Niveau zu einer Neuschneedecke führen. Die Tagestemperatur erreicht nur noch knapp über 5 Grad.”
In der Folge stelle sich eine stabile Nordwest- bis Nordströmung ein, mit der immer kältere und sehr feuchte Luft ins Tegernseer Tal gelangt. Dabei kommt es immer wieder zu Niederschlag. “Bis Donnerstag dürfte auf den Bergen schon einiges an Schnee gefallen sein”, schätzt Wildermuth. Ab Donnerstag, vielleicht schon am Mittwoch, könne der Schnee bis in die Täler und ins Vorland fallen. Die Tagestemperatur wird bei anhaltendem Schneefall oder Regen nur wenig über dem Gefrierpunkt liegen. Wildermuth fasst zusammen:
Es läuft wohl alles auf einen veritablen Wintereinbruch im Tegernseer Tal hinaus.
Nach aktuellem Stand soll die kalte Witterung mindestens bis ins Wochenende anhalten. Es fällt laut dem Schaftlacher immer wieder Schnee und auch im Vorland bestehe die Möglichkeit, dass sich zumindest vorübergehend eine Schneedecke bildet. Tagsüber liegt die Temperatur nur wenig über null Grad, nachts knapp darunter. Dazu bemerkt der Wetterfrosch: “Sollte es nachts aufklaren, kann Frost bis -5 Grad auftreten, sehr schlecht für blühende Pflanzen und der Oleander muss im Keller bleiben!”
Auf den Bergen des Mangfallgebirges kann zudem durch wiederholt auftretende Staulagen erheblich Neuschnee fallen und sich eine erkleckliche Schneedecke aufbauen. “Das bedeutet zusammenfassend eine deutlich zu kalte Witterung ab Wochenmitte. Was wir bisher in diesem Jahr überwiegend als positive Temperaturabweichung hatten, kommt jetzt als negative daher. Es geht also auch noch andersrum”, sagt Wildermuth abschließend.
SOCIAL MEDIA SEITEN