2024 war unser erfolgreichstes Jahr, seitdem die Tegernseer Stimme (TS) vor 15 Jahren gegründet wurde.
Wir konnten uns heuer über die besten Leserzahlen freuen und über die größte Reichweite und Relevanz, die wir je hatten. Unsere Werbeumsätze waren noch nie so hoch. Und trotzdem ist jetzt erstmal Schluss.
Perspektiven wechseln – immer unsere Maxime
Fast 15 Jahre haben wir für die Region rund um den Tegernsee und im Landkreis ein tagesaktuelles, digitales Nachrichtenportal gestemmt. Lagen zu Beginn die Leserzahlen auf homöopathischem Niveau, sind wir heute bei bis zu 50.000 Leserinnen und Leser am Tag und über eine Million Seitenaufrufe monatlich.
Wo sind die Mitarbeiter?
Reichweite, Relevanz und Umsatzerlöse setzen Personal voraus, das für unsere Sache genauso brennt und den Lokaljournalismus in unserer Region mit Leidenschaft und Einsatz mitgestalten will. Wie viele andere Betriebe im Landkreis und in weiten Teilen Deutschlands stoßen wir bei der Suche nach weiteren Mitarbeitern, also, geeigneten und motivierten Autorinnen und Redakteuren, an unsere Grenzen. Bei unseren vielen Gesprächen in den letzten Jahren zeigten sich die meisten besorgt, dass sie sich die Mieten und sonstigen Lebenshaltungskosten in einer der teuersten Regionen Deutschlands nicht leisten können.
Erfolg trotz kleinem Team
Die letzten Jahre – nach den Einschnitten durch Corona – waren besonders herausfordernd: Wir haben mit einem kleinen, feinen Team noch einmal alles gegeben: die großartige Werbevermarktung und Marketingführung von Insa Calsow und die herausragende Arbeit von Julia Jäckel, die seit März 2023 die Redaktionsleitung übernommen hat, waren wichtige Erfolgsfaktoren.
Danken wollen wir auch dem Urgestein Simon Haslauer, der seit Jahren die Tegernseer Stimme (TS) redaktionell begleitete sowie dem Multi-Talent Carolin Blazek, die zunehmend eigene Artikel verfasste und unsere Geschichten auf Social-Media nach vorne brachte, damit unsere Reichweite nachhaltig steigerte. Wir wurden mit großartigen Kennzahlen belohnt. Erstmals haben wir mit dem neuen Team mehrere Monate hintereinander die Millionen-Marke bei den Seitenaufrufen geknackt.
Viele junge, aber auch erfahrene Kolleginnen und Kollegen haben in den vergangenen 15 Jahren den Erfolg der TS mitgestaltet. Einige von ihnen haben heute in nationalen Medien oder Agenturen ihren Platz gefunden. Wir sind stolz darauf, dass wir sie auf ihrem Berufsweg ein Stück begleiten durften. Unsere Ziele waren ehrlich und mit Leidenschaft geschriebene regionale Nachrichten und Storys.
Morddrohungen und Boykottaufrufe
Als reine Chronisten haben wir uns nie verstanden– es ging uns darum, einzuordnen und zu hinterfragen. Sicher sind wir dabei manchmal Menschen auf die Füße getreten. Das machte sich Anfang dieses Jahres besonders bemerkbar: Wir wurden von Lobbygruppen, aber auch von Einzelpersonen beleidigt, uns wurde gedroht und unsere Werbepartner wurden aufgefordert, uns zu boykottieren.
Trotzdem war es uns allen in den Jahren seit Anfang 2010 eine große Freude, über das Tal und die Menschen hier zu schreiben, die Schönheit der Region in unseren Social-Media-Kanälen mit Euch zu teilen, Hintergründe zu verstehen und zu erklären.
Danke, danke, danke!
Wir bedanken uns von ganzem Herzen für das entgegengebrachte Vertrauen bei unseren Leserinnen und Lesern, bei unseren vielen Werbekunden und Sponsoren.
Ganz besonders aber der Familie Posztos, Nicole und Peter: Nur dank ihrer Energie, Beharrlichkeit, Geduld und Großzügigkeit hat sich die Tegernseer Stimme zu einer eigenständigen und erfolgreichen regionalen Medienmarke entwickelt.
Wir gehen mit großer Dankbarkeit, Teil dieser Mediengeschichte gewesen zu sein und verabschieden uns in den Winterschlaf. Ob wir und zu welchem Zeitpunkt wir aus diesem zurückkommen, hängt von vielen Faktoren ab. Aber wie es in unserer Branche so oft der Fall ist, bleibt eines gewiss: Das letzte Kapitel ist noch nicht geschrieben.
Never say never again …
Möglicherweise wird es neue Wege und Möglichkeiten geben, den Geist und die Leidenschaft der “Stimme” wieder aufleben zu lassen. Bis dahin nehmen wir uns die Zeit, die wir brauchen, um neue Perspektiven zu entwickeln und vielleicht – wenn der Winter vorbei ist – mit frischen Ideen und einem neu aufgestellten Team zurückzukehren.
Unser Abschied ist kein endgültiges Lebewohl, sondern ein Innehalten, ein Schütteln, ein Atemholen. Wir hoffen, dass unsere Region weiterhin von einer lebendigen, vielfältigen und kritischen Medienlandschaft profitiert. Bis dahin bleibt uns nur eines zu sagen: Danke. Danke für 15 wundervolle Jahre voller Geschichten, Herausforderungen, Freude und Verbundenheit.
Servus – und hoffentlich bis bald.
PS Wer mehr über die Hintergründe erfahren will, darf sich morgen unseren letzten Podcast dazu anhören.
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