Neben dem Volkshotel auf dem ehemaligen Gelände der HypoVereinsbank in Tegernsee Süd stehen auch die Erweiterungen der orthopädischen Klinik an der Point und des Westerhofs auf dem Plan.
Besitzer Dr. Andreas Greither hat viel vor mit dem Westerhof. Als ihn der Tegernseer Stadtrat 2011 aufforderte, ein Gesamtkonzept aufzustellen, statt viele kleine Änderungswünsche zu beantragen, setzte der Hotelier alles auf eine Karte und legte im Juni 2012 einen Masterplan für den Westerhof vor.
Mehr Betten für den Westerhof
Das Ziel, die Erweiterung von 100 auf 300 Betten, ist ein großes Vorhaben. Der frühere Pharmazie-Unternehmer will sein Hotel für den Wettbewerb im oberbayerischen Markt fit machen. In der heutigen Zeit bedeutet das: Betten, Betten, Betten. Das verspricht bessere Rentabilität und damit Zukunftsfähigkeit. Insgesamt 13.800 Quadratmeter Geschossfläche sollen im Rahmen des Umbaus entstehen. Zum Vergleich: am Krankenhaus-Areal sind 16.500 geplant.
Das neu geplante Hotel würde damit zu einem der größten “Häuser” am Tegernsee aufsteigen. Greither betonte schon Ende 2012, dass man aber bewusst keinen Schnellschuss produzieren möchte. Und auch der Genehmigungsprozess dürfte sich bei einem Projekt mit diesen Ausmaßen noch einige Zeit hinziehen. Greither hofft aber, bis zum 1.000-jährigen Jubiläum des Westerhofs in knapp vier Jahren die wichtigsten Teile der Erweiterung fertig zu haben. Der Baubeginn könne, wenn alles optimal läuft, bereits im kommenden Frühjahr sein.
Damit dieses ehrgeizige Ziel auch einzuhalten ist, widmet sich der Tegernseer Stadtrat in seiner Sondersitzung den Erweiterungsplänen. Geht die Vergrößerung in dieser Form durch, entstehen, wie von vielen Verantwortlichen im Rathaus gewünscht, einige neue Hotelbetten. Diese benötigt Tegernsee auch dringend, da man derzeit jedes Jahr rund 30 Betten verliert. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 1.349 Betten – ein Rückgang von knapp 20 Prozent in zehn Jahren.
Volkshotel erneut Thema
Dem Gästebettenschwund will die Stadt auch mit der Genehmigung eines “Volkshotels” auf dem ehemaligen Gelände der HypoVereinsbank in der Perronstraße in Tegernsee Süd entgegenwirken. Die a-ja-Hotelgruppe von Aida-Gründer Horst Rahe plant dort 135 Zimmern und 40 Suiten. Die Idee lautet “vier Sterne zum Preis von zwei” mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis von 39 Euro.
Obwohl sich der Stadtrat bereits im März 2013 für das neue Hotel ausgeprochen hat, entbrannte jüngst wieder eine Debatte darüber, ob es auch das richtige Niveau für die Stadt Tegernsee habe. Morgen wird es allerdings um die Fortschreibung des Bebauungsplans gehen, um letzte Details bis zur endgültigen Umsetzung zu klären.
Anfang Oktober befasste sich der Tegernseer Bauausschuss bereits mit dem aktuellen Stand. “Der Bebauungsplan ist in Vorbereitung, die dafür notwendigen Gutachten sind in Auftrag gegeben”, erklärte Bürgermeister Peter Janssen damals im Tegernseer Bauausschuss.
Bei den Gutachten handelt es sich um notwendige Analysen, wie etwa ein Umweltgutachten über die benötigten Ausgleichsflächen für den Bau der Anlage. Zudem ist ein Gutachten über die Auswirkungen auf den Verkehr nötig: an der Einfahrt zur Perronstraße könnte eine Abbiegerspur notwendig werden. “All diese Fragen müssen im Vorfeld sorgfältig geklärt werden”, so Janssen weiter. Morgen will man die Ergebnisse der Gutachten diskutieren und anschließend einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufstellen.
Darf die Orthopädische Klinik erweitern?
Auch an der Tegernseer Point ist ein Bauprojekt geplant. Die Orthopädische Klinik in Tegernsee will erweitern. Der bisherige Komplex an der Point ist nicht mehr rentabel. Dafür will man die Gebäude abreißen und durch neue, größere Häuser ersetzen. Auf dem weitläufigen Gelände sollen die Neubauten künftig 186 Betten Platz bieten und die Kapazität um 20 Betten erhöhen.
Auch eine 5.000 Quadratmeter große Tiefgarage mit fast 200 Stellplätzen ist auf dem Areal geplant. Dadurch soll der akute Parkplatzmangel an der Klinik beseitigt werden. Noch im April hieß es, dass sich der Stadtrat in Kürze mit den Erweiterungsplänen des Betreibers beschäftigen werde.
Doch daraus wurde erst mal nichts. Die Ausarbeitung des Bebauungsplans nahm mehr Zeit in Anspruch als ursprünglich gedacht. Morgen kommt das Projekt also in der öffentlichen Sondersitzung zur Sprache. Der angepeilte Zeitplan, noch im Frühjahr mit den Bauarbeiten zu beginnen, dürfte somit hinfällig sein.
Für alle drei Projekte auf dem Sitzungsplan drängt indes die Zeit. Soll, wie geplant, noch der jetzige Stadtrat diese Vorhaben auf den Weg bringen, müssen dafür die Weichen gestellt werden. Am 16. März 2014 sind Kommunalwahlen, und neben einem neuen Stadtrat wird auch ein neuer Bürgermeister als Nachfolger von Peter Janssen gewählt. Sind die drei Projekte bis dahin nicht in trockenen Tüchern, müsste ein neu gewähltes Gremium mit anderen Mehrheitsverhältnissen noch mal darüber entscheiden und eventuell einen anderen Kurs einschlagen.
Anbei die weiteren Themen der morgigen Sondersitzung um 18.30 Uhr im Tegernseer Rathaus.
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