Dieser soll nun an der August-Macke-Anlage weiter vergrößert und ausgebaut werden. Den Gegnern passt das jedoch gar nicht.
Eigentlich sollte die Episode rund um den Steg mittlerweile abgeschlossen sein. Mit der feierlichen Eröffnung im Oktober wurde ein Schlussstrich gezogen unter die teilweise jahrelangen Streitigkeiten, die den geplanten Bau des Stegs begleitet hatten.
30 Quadratmeter über dem See
Doch wie sich jetzt zeigt, ist man bei der Stadt mit der jetzigen Konstruktion noch nicht endgültig zufrieden. Laut den neuesten Plänen wird die marode Bootshütte der Familie Heinzlmann vor dem Guggemos nicht nur komplett abgerissen. Geplant ist nun, dass der Neubau an der August-Macke-Anlage in einen neuen Stegabschnitt integriert wird.
Das Dach des Bootshauses soll dabei so weit abgeflacht werden, dass es in Zukunft begehbar sein wird und dann harmonisch mit dem Steg zusammengeführt werden kann. Dafür wird der Stelzenbau, beginnend am Café Kreutzkamm, noch einmal erweitert, sodass eine rund 30 Quadratmeter große Plattform über dem See entsteht.
Guggemos soll profitieren
Der Vorteil dabei: durch die Verlegung der Bootshütte vor dem Guggemos spart sich die Stadt die Kosten für eine Klappe, durch die die Boote rein- und rausfahren hätten müssen. Dies sei auch für die Stegbenutzer von Vorteil, denen so unnötige Wartezeiten erspart bleiben, meint Bürgermeister Peter Janssen.
Zudem würde durch die Vergrößerung der August-Macke-Anlage den Besuchern zusätzlicher Erholungsraum geschaffen. Und sogar das Guggemos würde von den neuen Plänen profitieren, erklärt der Bürgermeister.
Denn durch die Verlegung verbessere sich die Gesamtsituation. Bisher sei die Bootshütte nur über das Guggemos erreichbar, was natürlich auch für die Besitzer mit Aufwand verbunden sei. “Mit dieser Lösung wird also das Guggemos, das sich ja sowieso schon durch den Steg belastet fühlt, entlastet”, so Janssen.
“Anlage wird zerstört”
Doch im Stadtrat regte sich gestern auch Widerstand gegen das Projekt. So schrillten vor allem bei Andreas Obermüller (FWG) die Alarmglocken. Es gäbe keine Notwendigkeit dafür, am Ufer noch einmal etwas hinzubauen. “Mir gefällt das nicht”, stellte Obermüller klar.
Deutlichere Worte fand im Anschluss auch sein Parteikollege Peter Hollerauer. “Wollen wir da unten wirklich noch etwas bauen? Am See unten ist die Hölle los, und an der Hauptstraße ist gar nichts mehr los”, so Hollerauer. Aber auch ein anderer Aspekt stört den Stadtrat:
Ich bin ganz klar gegen die Zerstörung der August-Macke-Anlage!
Diese sei schön, so, wie sie ist. Mit dem Anbau, der knapp sieben Meter auf das Wasser hinausreichen würde, würde die Anlage jedoch zerstört werden, meinte Hollerauer. Eine Argumentation, die Heino von Hammerstein allerdings nicht nachvollziehen konnte.
Die Anlage werde durch das Vorhaben nicht abgewertet, sondern sogar aufgewertet. Und auch Bürgermeister Janssen zeigte sich verwundert über die Vorbehalte: “Es wird nur ein bestehendes Bootshaus abgebrochen und an eine andere Stelle gesetzt. Ich weiß nicht, wo das Problem sein soll”, so Janssen.
Bei der anschließenden Abstimmung im Stadtrat setzten sich schließlich die Befürworter mit zehn zu vier Stimmen für die Erweiterung des Stegs durch. Wie Janssen weiter erklärte, stehe man mit der Umsetzung jetzt ein wenig unter Zeitdruck, da der Bootsverleih im Sommer natürlich wieder geöffnet sein soll.
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