Was das von vielen Seiten geforderte Sportschwimmbecken angeht, so ist Höß zuversichtlich, dass der neue Investor dieses in die kommende Therme integrieren wird. Künftig wollen die fünf Tal-Gemeinden die Kosten dafür gemeinsam tragen.
Eine Sache machte Höß heute noch einmal ganz klar: Der Badepark kommt definitiv weg. In seiner jetzigen Form sei der Badepark wirtschaftlich nicht weiter zu betreiben. Denn dieser belastet die Wiesseer Gemeindekasse jährlich mit rund 800.000 Euro.
Auch eine Sanierung sei keine Lösung. „Nach Ansicht von Experten ist ein Neubau wirtschaftlicher und zukunftsweisender als eine Sanierung“, stellte Höß klar. Daran ändere auch die Bereitschaft der vier anderen Gemeinden nichts, die Kosten künftig gemeinsam tragen zu wollen. „Dieser Weg würde eine Verschleuderung von Steuergeldern bedeuten“, so Höß.
Anreize für Investor
Dennoch sieht der Bürgermeister durch das Angebot der Nachbargemeinden die Möglichkeit gegeben, das 25 Meter lange Sportschwimmbecken zu erhalten. Und zwar, indem man dieses in die neue Thermenplanung miteinbezieht.
Seit Mai 2013 laufen nun schon die Gespräche mit den potenziellen Investoren. Wie Höß erklärt, weise er diese während der Verhandlungen immer auf den ausdrücklichen Wunsch der Gemeinde und der Bevölkerung hin, ein Sportschwimmbecken zu erhalten.
Durch die Bereitschaft der Nachbargemeinden, sich nachhaltig an einem Betriebsdefizit zu beteiligen, sind für den Investor hier sicherlich große Anreize geschaffen, diesen Plan auch umzusetzen.
Zwingen könne man einen möglichen Investor aber natürlich nicht. Allerdings, versichert Höß, mache er sich aufgrund der bisherigen Gespräche in dieser Hinsicht keine Sorgen. Es habe noch niemand gesagt, dass so ein Sportbecken gar nicht infrage käme. „Ich bin fest überzeugt, dass diese Lösung realistisch ist“, so der Rathaus-Chef.
Badepark noch zwei Jahre offen
Der Wiesseer Bürgermeister betonte heute zudem, dass man sich von dem Begriff Therme nicht in die Irre führen lassen solle. Man könne auch sagen, man baue einen neuen Badepark, findet zumindest Höß. Schließlich sei es schon immer der Wunsch gewesen, die Jodschwefelquellen und den Badepark zu vereinen.
Denn anders als bisher geplant, können sich die Verantwortlichen jetzt auch vorstellen, verdünntes Jodschwefelwasser in der Therme einzusetzen. Dies sollte eigentlich nur im neuen medizinischen Zentrum möglich sein, da die unkontrollierte Anwendung medizinisch nicht zu verantworten war.
„Sicherlich kann man kein unverdünntes Jodschwefelwasser in ein Becken lassen. Aber bei einer Konzentration von, sagen wir, eins zu zehn, kann ich mir das schon vorstellen“, so Höß. Verbindlich versprechen konnte Höß heute allerdings noch nichts. Alles würde von den Gesprächen mit den Investoren abhängen.
Diese dauern indes noch an. Vom Tisch scheint derzeit nur, dass ein einziger Investor alle Teilbereiche übernimmt. Wahrscheinlicher sei hingegen, dass mehrere Geldgeber sich das Projekt aufteilen. Bis die Gemeinde sich jedoch für eine Gruppe von Investoren entschieden hat, wird es noch einige Zeit dauern.
Erst für 2015 ist der Spatenstich geplant. Bis dahin werde der Badepark noch weiter betrieben wie bisher. „Ich rechne damit, dass er noch mindestens zwei Jahre offen hat“, so Höß.
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