Jetzt wollen die Verantwortlichen daraus die richtigen Schlüsse ziehen und haben gemeinsam mit Bürgern im Arbeitskreis Ortsmitte über Maßnahmen zur Verbesserung der Lage gesprochen. Mit schnellen Ergebnissen ist aber nicht zu rechnen.
Der Arbeitskreis Ortsmitte ist keine neue Erfindung und auch nicht der erste Versuch, das Tegernseer Geschäftsleben wieder nach vorne zu bringen. Den Arbeitskreis gibt es mit Unterbrechung bereits seit über zehn Jahren. In dem Gremium können sich Tegernseer Bürger engagieren und so für die Belange der Stadt eintreten. Doch in den letzten Jahren war der Kreis eingeschlafen und trat lange nicht mehr zusammen.
Nachdem eine Studie der CIMA die Tegernseer Defizite vor einigen Monaten einmal mehr schonungslos offenlegte, wurde er erst Mitte Mai wieder ausgegraben. Beim Neustart sollte es um die Fragen der Wohnqualität, die Parkplatzsituation, die Ortsgestaltung und vor allem um die Situation der Tegernseer Geschäftsleute gehen.
Weyarn als Vorbild
Als Moderator konnte Weyarns Bürgermeister Michael Pelzer gewonnen werden. Dieser kann auf einige Erfahrung in Sachen Ortsgestaltung zurückgreifen. Pelzer ist seit 1990 Erster Bürgermeister in Weyarn. Unter seiner Führung konnte der Ort 2004 den Europäischen Dorferneuerungspreis gewinnen. „Weyarn kann eine umfassende und einzigartige Dorfentwicklung verweisen, deren herausragende Stärke ein intensiver Bürgerbeteiligungsprozess ist“, so das damalige Fazit der Preisrichter. 2006 gab es dann noch den ÖGUT-Umweltpreis oben drauf.
Nun soll Pelzer dabei helfen, die Tegernseer Stadtmitte wieder mit mehr Leben zu füllen, attraktiver für Geschäftsleute zu machen und dazu beitragen, dass aus leerstehenden Läden wieder florierende Läden werden. In den letzten Monaten traf man sich daher regelmäßig im Tegernseer Rathaus. Mitmachen konnten alle Bürger, denen die Tegernseer Stadtmitte am Herzen liegt. Vergangenen Montag fand das vierte und vorerst letzte Treffen statt.
Ergebnisse werden im Februar veröffentlicht
Neben dem Tegernseer Bürgermeister Peter Janssen und Moderator Michel Pelzer haben sich insgesamt 26 Tegernseer an dem Arbeitskreis beteiligt. „Es ist sehr vielversprechend gelaufen“, betonte Janssen am vergangenen Dienstag im Tegernseer Stadtrat. Und auch Andreas Hasenknopf, Sprecher der Vereinigung der Tegernseer Geschäftsleute, erklärte auf Nachfrage, dass es sehr positive und konstruktive Gespräche gewesen seien.
Über was genau gesprochen und welche Ergebnisse herausgearbeitet wurden, wollen die Beteiligten allerdings derzeit noch nicht verraten. Die Resultate werden derzeit in einem Arbeitspapier zusammengefasst und sollen dann zunächst den Tegernseer Stadträten präsentiert werden.
Das wird in der nächsten öffentlichen Sitzung passieren. Da der Stadtrat jedoch erst Anfang Februar 2014 wieder tagt, wird es noch eine Weile dauern, bis auch die Öffentlichkeit erfährt, welche Schritte die Verantwortlichen im Tegernseer Rathaus unternehmen wollen, um den Stadtkern wieder mit mehr Leben zu füllen.
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