Was war? was wird … aus dem Verkehr im Tal

Unser Jahresrückblick zu den großen Themen des vergangenen Jahres. Wir schauen noch mal genauer hin, ordnen ein in einem Beitrag und einem Kommentar und geben einen kleinen Ausblick auf 2014.

Heute: der Verkehr im Tal. Zu viel Stau. Zu wenig Busse. Die Schiffe fahren nicht so, wie viele das wollen. Und die BOB sorgte auch für Ärger. Trotzdem hat sich 2013 einiges bewegt: neue Kreisverkehre, spannende Verkehrskonzepte und eine Idee, die mittlerweile mehr ist als eine spinnerte Vision.

Stau gab es auch im letzten Jahr mehr als genug / Quelle: Archiv
Stau gab es auch im letzten Jahr mehr als genug / Quelle: Archiv

Rund 20.000 bis 30.000 Autos sind täglich im Tegernseer Tal unterwegs. Dass das zu viele sind, merkt man spätestens, wenn einen mal wieder der Stau erwischt hat. Der Verkehr im Tal war darum auch im letzten Jahr immer wieder eines der beherrschenden Themen.

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Ein Verkehrsforum war das Ergebnis: hier wurde viel diskutiert über Möglichkeiten, das Tal zukunftsfest zu machen und dem Verkehrskollaps zu entgehen. Ansätze vom Carsharing bis zur Ringbahn wurden in die Runde geworfen. Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs stand genauso auf dem Programm wie eine optimierte Verkehrslenkung. Selbst die ersten Elektro-Autos sind mittlerweile am Tegernsee angekommen.

Die echten Lösungen blieben aus

Finale Lösungen sind daraus aber auch im letzten Jahr nicht hervorgegangen. Die vorzeigbaren Ergebnisse aus 2013 sind bislang die neuen Kreisverkehre in Gmund und in Waakirchen. Beide durchaus eine Verbesserung, die viele auch im Alltag bemerken. Die Patentlösung gegen die immer wiederkehrenden Staus an den neuralgischen Punkten sind sie nicht – das war aber auch nicht zu erwarten.

Dafür braucht es andere Ansätze und größere Lösungen. Gedacht und gearbeitet wurde im letzten Jahr auch an diesen. Die wohl populistischste war sicher der erneute Vorstoß des ehemaligen BOB-Geschäftsführers Heino Seeger mit seiner Vision der Ringbahn. Einmal von Tegernsee nach Bad Wiessee soll sie fahren. Elektrisch und auf einer eigenen Trasse.

Eine Vision, die mittlerweile auch den Sprung in die Politik geschafft hat. Auf der anderen Seite ist es aber auch im letzten Jahr nicht gelungen, den bestehenden Nahverkehr durch Busse weiter zu verbessern. Ideen und Ansätze gibt es auch dafür. Neue Anzeigetafeln sollen die Nutzbarkeit verbessern. In Echtzeit sollen die kleinen Tafeln anzeigen, wann der nächste Bus kommt.

Das ungelöste Dilemma mit den Bussen

An den oft bemängelten Verbindungsmöglichkeiten und den vielen zu geringen Taktzeiten ändert sich aber auch durch die neuen Technologien nichts. Beim Takt herrscht ein Henne-Ei-Problem. Für mehr Busse ist kein Geld da, weil zu wenige die bestehenden nutzen. Zu teuer und zu unkomfortabel ist der RVO für die meisten Einheimischen.

Ruhig geworden ist es dagegen um den Vorschlag, mit der “Talkarte für alle” die Busnutzung für Einheimische deutlich attraktiver zu machen. Noch im Frühjahr schien man im Rottacher Rathaus sehr angetan von dem Gedanken. Passiert ist seither aber nichts mehr.

Vor und zurück ging es auch beim Tegernseer Parkhaus. Mal hieß es, man braucht es dringend. Egal, was die Experten sagen. Dann war es wieder vorbei mit den Plänen. Wie es damit genau weitergehen soll, scheint noch immer nicht klar. Geld legt man trotzdem schon mal zurück. Der nächste Stadtrat soll dann entscheiden.

Wann das Tegernseer Parkhaus kommt – hier das Konzept eines privaten Betreibers –, bleibt ungewiss

Ein Haufen Geld wird man auch brauchen, um den Verkehr an der geplanten Wiesseer Therme richtig zu steuern. Geld, das zumindest die Tegernseer Schifffahrt im letzten Jahr nicht hatte. Dort weigerte man sich bislang, in den Verbund der Tegernsee Card einzusteigen. Bis sich die Staatsregierung einschaltete. Nun laufen weitere, „ergebnisoffene“ Verhandlungen.

Eher verwalteten Stillstand gab es auch bei anderen Verkehrsthemen. Der jahrzehntealte Klassiker „Umgehungsstraße“ kam im Sommer mal wieder zum Vorschein. Unkonkret wie eh und je. Die BOB startete im Umfragetief und ist zumindest über das vergangene Jahr auch nicht wieder herausgekommen. Da halfen auch die Rochaden an der Führungsspitze wenig.

Das groß angekündigte Vorhaben fürs kommende Jahr ist vor diesem Hintergrund dann auch so bescheiden wie realistisch zugleich: Man möchte sich die Optimierung der Ampelschaltungen an der Kreuzstraße vornehmen und weiter über ein Verkehrsleitsystem im Tegernseer Tal nachdenken. Kleine Schritte auf der Suche nach der Lösung gegen das Verkehrschaos im Tegernseer Tal. 

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