Das große Interesse an dem bisherigen Nobody hat jetzt auch die Wiesseer CSU auf den Plan gerufen. Der Ortsvorsitzende Florian Sareiter spricht offen davon, Neresheimer und die RAN-Liste zu unterstützen.
„Nach der erfolgreichen Nominierung denken wir natürlich darüber nach, Rolf Neresheimer bei der Wahl zu unterstützen“, sagt der Wiesseer CSU-Ortsvorstand Florian Sareiter und betont:
Wir wollen Gespräche führen, unsere Programme vergleichen und schauen, ob das inhaltlich passt.
Noch sei es aber nicht zu direkten Gesprächen gekommen, betont der CSU-Ortsvorsitzende. Man sei gestern Abend als CSU sehr zahlreich auf der Nominierungsveranstaltung von Neresheimers Liste gewesen und habe die Ausführungen sehr aufmerksam verfolgt. Die CSU gratuliere dem Kandidaten von „RAN“ und zolle ihm auch großen Respekt vor der Leistung. „Das in so kurzer Zeit auf die Beine zu stellen, da gehört schon was dazu“, so Sareiter gegenüber der TS.
Schwieriges Verhältnis zu Höß
Die Wiesseer CSU selbst hatte sich vor wenigen Wochen noch dagegen entschieden, einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Das könnte auch erklären, warum man jetzt schnell dabei ist, den einzigen Gegenkandidaten zum amtierenden Bürgermeister zu unterstützen. Dass das Verhältnis zwischen Teilen der CSU und Peter Höß nicht das Beste ist, hat die Vergangenheit oft genug bewiesen.
Rolf Neresheimer ist sich dessen allerdings durchaus bewusst, wie er selbst sagt. Logisch, dass die CSU jetzt auf den Oppositionskandidaten setze „und auf den fahrenden Zug aufspringe“, so Neresheimer. Abgeneigt sei er nicht. Er brauche auch Unterstützer im Gemeinderat, um im Falle einer erfolgreichen Wahl etwas bewegen zu können. In den letzten Tage seien viele Menschen auf ihn zugekommen:
Ich bekomme sehr viel Echo von Menschen, von denen ich bisher noch nie etwas gehört habe. Ich habe bereits Gespräche mit einer breiten Fraktion an Leuten geführt. Da waren so ziemlich alle dabei. Welche Parteibücher die haben, ist mir ziemlich egal.
Bevor er sich aber mit möglichen Koalitionen auseinandersetzen möchte, will Neresheimer aber erst mal die eigenen Kandidaten besser kennenlernen. „Drei Kandidaten sind gestern erst auf der Nominierungsversammlung dazugekommen. Klar, dass wir noch nicht alle inhaltlichen Fragen klären konnten.“
“Für mich scheidet erst mal niemand aus”
Abgeneigt ist er aber auch gegen die Unterstützung der CSU nicht. Er wolle einfach mit Menschen zusammenarbeiten, denen der Ort am Herzen liege. Die CSU sei ihm in einigen Punkten etwas zu „hochgestochen“, was ihm persönlich nicht liege. Andere Fraktionen seien an anderen Punkten komplizierter im Umgang. Am Ende gehe es ihm aber um die Ergebnisse:
Ich habe das Gefühl, dass wir im 21. Jahrhundert angekommen sind. Und so will ich auch kommunizieren. Darum scheidet für mich erst mal niemand aus.
Wie die Gespräche mit der CSU am Ende verlaufen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Noch gibt es auch keinen Vorstandsbeschluss der Wiesseer Ortsgruppe, wie und ob man den Gegenkandidaten des amtierenden Bürgermeisters Peter Höß unterstützen möchte. Das Interesse ist aber unverkennbar vorhanden.
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