Mindestens 4.720 Euro wird das die Gemeinden im Tal jeweils kosten. Dazu kommen allerdings noch weitere Kosten für sogenannte Zusatzmodule. Das ausgegebene Ziel: mehr Bürgerfreundlichkeit.
Der derzeitige Internetauftritt der Gemeinden im Tegernseer Tal ist nach Meinung der Verantwortlichen ausbaufähig. Daher hat man sich nun dazu entschlossen, eine neue Internetseite in Auftrag zu geben. „Natürlich nur, wenn alle zustimmen, aber ich wüsste nicht, wieso man dagegen sein sollte“, erklärt Rottachs Zweiter Bürgermeister Hermann Ulbricht.
Initiiert hat das Vorhaben laut Geschäftsleiter Michael Hermann die Gemeinde Bad Wiessee. An der konkreten Umsetzung sind derzeit allerdings die EDV-Beauftragten von Wiessee und Rottach gemeinsam beschäftigt.
Mehr Informationen für Bürger
Die beauftragte Firma hat sich auf IT-Dienstleistungen für Kommunen spezialisiert und besteht aus ehemaligen Verwaltungsmitarbeitern, die sich selbstständig gemacht haben, so Herrmann. Als auffälligste Änderung bekommen die Seiten der Rathäuser zunächst eine zeitgemäße Optik. „Die Seite wird einfach zeitgemäßer und moderner“, so Herrmann.
Doch dabei soll es nicht bleiben. Jede Gemeinde hat darüber hinaus die Möglichkeit, zusätzliche Angebote dazuzubuchen, die der Bürgerfreundlichkeit dienen sollen. „Wir werden in jedem Fall das Ratsinformationssystem beibehalten, das wir auch jetzt schon in Rottach einsetzen“, erklärt Ulbricht.
Ebenso wie in Kreuth sollen dort die öffentlichen Sitzungsprotokolle zum Download zur Verfügung gestellt werden. Außerdem kann man sich über die verschiedenen Gremien, den Gemeinderat und alle anderen Ausschüsse informieren.
Ulbricht würde aber gern noch einen Schritt weiter gehen:
Ich würde auch die Unterlagen zur Verfügung stellen, die wir Gemeinderäte vor den jeweiligen Sitzungen bekommen. Es geht schließlich darum, dass die Bürger mehr Vertrauen bekommen.
Denn so könnten sich Interessierte schon über die anstehenden Themen informieren. „Vielleicht kommen dann auch wieder mehr zu den Sitzungen selber“, meint Ulbricht. Das und natürlich ebenfalls andere Angebote sollen in Zukunft auch technisch einfach umsetzbar sein.
„Man kann Umfragen durchführen oder auch eine Handy-App einsetzen. Die Möglichkeiten sind schier unendlich“, weiß Wiessees Geschäftsleiter Herrmann. Allerdings liege es im Ermessen einer jeden Gemeinde, welche Angebote sie davon auch tatsächlich für notwendig hält. „Denn diese sind im Allgemeinen auch mit nicht unerheblichen Mehrkosten verbunden“, erklärt Herrmann.
Genauer Zeitplan steht noch aus
So kostet das Basismodul für alle Gemeinden zunächst knapp 4.700 Euro netto. Jedes weitere Modul wird dann auf diesen Betrag aufgerechnet. Mit der gewünschten Extraausstattung kommt man dann beispielsweise Rottach auf Mehrkosten von 2.500 Euro, erklärt Kämmerer Gerhard Hofmann.
Wie sich die Gemeinden dann im Einzelnen entscheiden werden, wird man nach dem Start der Seite selbst überprüfen können. Der Trend geht laut Herrmann aber ganz klar in Richtung mehr Bürgerbeteiligung. Der Geschäftsleiter ist von der neuen Lösung in jedem Fall überzeugt.
Wann die neuen Seiten online gehen, und wie diese am Ende auch optisch aussehen sollen, wird man aber erst nach der Wahl am 16. März sagen können. „Vor der Wahl ist da zumindest nichts geplant“, sagt Otto Färber, der für die Umsetzung der Seiten zuständig ist. Die bislang in den Rathäusern vorgestellten Entwürfe seien lediglich Beispiele gewesen, um die Möglichkeiten zu verdeutlichen. Am finalen Design arbeite man momentan noch.
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