Damit alle Häuser gut erreichbar sind, entsteht entlang der Neubauten auch eine ringförmige Straße. Am vergangenen Dienstag diskutierte der Gemeinderat über einen Namen für die neue Straße. Erst eine Kampfabstimmung brachte die endgültige Entscheidung.
Am Gmunder Landbaderfeld entstehen Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften auf insgesamt 27.000 Quadratmetern. Die dort ebenfalls neu geplante Straße entlang der Häuser will die Gemeinde allerdings nicht „Landbaderfeld“ nennen.
„Es gibt dort bereits den Landbaderweg, der Name Landbaderfeld ist zu ähnlich. Eine Verwechslungsgefahr wäre damit gegeben“, gab Bürgermeister Georg von Preysing gleich zu Beginn der Diskussion im Gmunder Gemeinderat am vergangenen Dienstag zu Bedenken. Da die anwesenden Räte das ähnlich sahen, musste also ein völlig anderer Name her.
Berühmter Gmunder als Namensgeber?
Die Frage war nun, woran man sich bei der Namensgebung orientieren sollte. Man könne die Straße nach einem verdienten Bürger benennen, schlug von Preysing vor. Diese Möglichkeit hatte man in Gmund bislang nur selten gewählt. „Das letzte Mal haben wir das im Fall des Ludwig-Erhard-Platzes gemacht“, so SPD-Gemeinderat Johann Schmid.
Der frühere CDU-Politiker Ludwig Erhard – zunächst Wirtschaftsminister und dann von 1963 bis 1966 Bundeskanzler der Bundesrepublik – hatte seinen Wohnsitz in Gmund und wurde auf dem Bergfriedhof begraben. Gemeinderat Schmidt konnte sich eine solche Lösung allerdings nur dann vorstellen, wenn es sich dabei um eine Persönlichkeit handelt, die auch überregional über einen gewissen Bekanntheitsgrad verfügt.
Erhard hatte dieses Kriterium zweifellos erfüllt. Eine Gmunder Persönlichkeit mit ähnlicher Reputation hatte man am vergangenen Dienstag dann aber nicht im Köcher. Also versuchten die Gemeinderäte, sich an historischen Namen zu orientieren. „Der alte Name des Landbaderfeldes lautet Hoffeld“, erinnerte sich Hans Stückler von den Freien Wählern. Alternativ brachte Gmunds Zweiter Bürgermeister Georg Rabl (FWG) den Namen „Am Obstgarten“ ins Gespräch.
Die Idee der beiden Studenten Vroni Halmbacher und Sebastian Urmel Saurle, einen Gemeinschaftsgarten auf einem großen Grundstück hinter den Häusern am Dorfplatz in direkter Nähe zum Landbaderfeld zu errichten, hatte Gmund im April 2013 abgesegnet. Jetzt sollte der Name des Projektes auch gleich als Name für die neue Straße dienen. „Diese Bezeichnung würde den dörflichen Charakter Dürnbachs unterstreichen und hätte damit auch einen historischen Hintergrund“, so Rabl.
Kampfabstimmung bringt die Lösung
Das sahen indes nicht alle Gemeinderäte so. „Ein Obstgarten ist doch was Kleines, das Landbaderfeld aber ist riesig“, so Hans Huber von der CSU. Am Ende kam es also zu einer Kampfabstimmung zwischen den Bezeichnungen „Am Obstgarten“ und „Am Hoffeld“. Da sich nur sieben Räte für erstere Lösung begeistern konnten, fiel die Wahl schließlich mit einer Mehrheit von vier Stimmen auf den Namen „Am Hoffeld“.
Das weitere Vorgehen muss die Gemeinde nun mit dem Straßenbauamt in Rosenheim abstimmen. Hat man auch dort keine Einwände gegen „Am Hoffeld“, ist der Name für die neue Straße entlang des Landbaderfeldes endgültig fix.
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