In einem Schreiben haben sich die Mitglieder der Initiative Stop-Südumgehung in den letzten Tagen an Holzkirchens Bürgermeister Olaf von Löwis sowie seine Gemeinderäte gewandt. In einem 30-seitigen Maßnahmenkatalog haben sie ihre Analysen der Situation zusammengefasst und auch konkrete Umsetzungsmöglichkeiten aufgezeigt.
„Wir haben bereits von zwei Fraktionen sehr positive Rückmeldungen bekommen“, verrät Michael Konder von der Bürgerinitiative. Nun möchte man dieses Papier auch der Öffentlichkeit zugänglich machen. Ziel ist ein breiter und sachorientierter Dialog. Dabei unterstützt die Initiative ausdrücklich die Entscheidung des Holzkirchner Gemeinderates einen eigenen “Arbeitskreis Verkehr” einzurichten. „Wir möchten diesen Prozess konstruktiv und engagiert begleiten“, erklärt Konder.
Wird das Problem nur verschoben?
Die in ihrem Schreiben aufgeführten Maßnahmen reichen von Kreisverkehren für die Ortseingänge bis hin zu einer Attraktivitätssteigerung der BOB durch sogenannte Express-Linien. Geht es nach der Initiative, wären diese Maßnahmen kostengünstiger und darüber hinaus auch effektiver als die geplante Südumgehung.
Allerdings sind auch die Maßnahmen mit einem teils erheblichen Aufwand verbunden. So schlagen die Gegner der Südumgehung ausdrücklich entweder eine „Piesenkam-Trasse“ oder eine Umfahrung für Waakirchen vor. Gleichzeitig wäre für die Einrichtung von Expresszügen auf den bisher eingleisigen Strecken wohl auch der Bau einer zweiten Schienenstrecke notwendig. Maßnahmen also, bei denen jedoch mit Widerstand der Betroffenen zu rechnen ist.
Konder wehrt sich jedoch gegen den Vorwurf das Problem einfach verschieben zu wollen:
Wir wollen nicht die Spaltung des Ortes vorantreiben, sondern eine gemeinsame Lösung finden die eine Verbesserung für Alle zur Folge hätte.
Er vertritt allerdings die Auffassung, dass eine Südumgehung erwiesenermaßen keine Entlastung für Holzkirchen bringen würde. Anders sieht es seiner Meinung nach jedoch in Waakirchen aus. „Dort könnte eine Umgehung wirklich etwas bewirken“, findet Konder. Das liege daran, dass in Waakirchen gerade der Durchgangsverkehr ein Problem darstelle, welcher in Holzkirchen jedoch nicht derart gegeben sei.
Ebenso könnte die Trasse in Piesenkam den Verkehr in Holzkirchen entlasten und zudem für die hiesigen Einwohner mehr Vorteile mit sich bringen, als es eine Südumgehung für die Holzkirchner bringen würde. „Das Thema Verkehr bewegt auch in Piesenkam viele Menschen“, weiß Konder.
Bürgermeisterin unterstützt Vorschlag
Die zweite Bürgermeisterin Elisabeth Dasch (SPD) begrüßt den Vorstoß der Initiative. Man sei gerade dabei den vom Gemeinderat beschlossenen Arbeitskreis Verkehr zu etablieren. Das Positionspapier sieht sie daher als eine gute Vorarbeit für kommende Aufgaben.
Zudem gibt sie einer Forderung der Initiative recht, dass es zunächst gelte die derzeitige Ist-Situation zu erfassen, ehe man über weiter Maßnahmen nachdenken könne. „Das empfiehlt einem auch jeder Verkehrsplaner“, so Dasch. Daher werde einer der ersten Aufgaben des Arbeitskreises sein, eine solche Studie in Auftrag zu geben. Wie und in welcher Form entscheide jedoch der Gemeinderat.
Als nächsten Schritt wünscht sich die Initiative nun einen Austausch mit den Gemeinderäten über das von ihnen vorgelegte Konzept. Hier stehe man bereist in Kontakt. Aufgrund der Urlaubszeit werden die ersten Gespräche aber wohl erst im September stattfinden.
Hier noch einmal das gesamte Positionspapier zum nachlesen (Quelle: www.stop-suedumgehung.de)
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