Wer ersetzt Panasonic?

Panasonic gibt seinen Standort in Holzkirchen auf. Das hatte die Holzkirchner Stimme schon am Montag vergangener Woche exklusiv erfahren. Jetzt hat das Unternehmen bestätigt, dass man alle Mitarbeiter auch am neuen Standort in Ottobrunn übernehmen will. Die Gemeinde macht sich unterdessen Gedanken über die Zukunft.

Panasonic gibt seinen Standort in Holzkirchen auf
Panasonic gibt seinen Standort in Holzkirchen auf

Panasonic wird seinen Standort in Holzkirchen verlassen, so viel steht fest. Denn der Platz reicht in Holzkirchen einfach nicht aus. Wie Pressesprecherin Johanna Obermaier erklärt, wird sich die Panasonic Electric Works Europe AG mit zwei anderen Tochtergesellschaften von Panasonic aus dem Münchner Umkreis zusammenschließen.

Und dafür braucht man auch die nötigen Kapazitäten, um die rund 500 Mitarbeiter beherbergen zu können. In Holzkirchen fehlen schlichtweg die Voraussetzungen. „Wir können hier maximal bis zu 300 Mitarbeiter unterbringen“, so Obermaier. Ein Anbau stand zwar ebenfalls zur Debatte, wurde jedoch verworfen.

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Mitarbeiter werden übernommen

Daher habe man sich nach einem Standort umgesehen, der für alle drei Betriebe ungefähr in der Mitte liege. Favorit ist, wie berichtet, Ottobrunn. „Aber das ist noch nicht hundertprozentig sicher“, erklärt Obermaier. Dort stünden schon Gebäude bereit, die Panasonic im Falle eines Umzugs mieten könnte.

Mitnehmen will Panasonic in jedem Fall seine Mitarbeiter. Einige würden ohnehin aus dem Gebiet um München kommen. „Die freuen sich über den Umzug“, weiß Obermaier. Aber auch das runde Drittel der Beschäftigten, die aus Holzkirchen kommen, sollen übernommen werden. „Das ist in jedem Fall geplant“, erklärt die Pressesprecherin. Die Zahlen seien gut, es gebe keinen Grund die Mitarbeiter nicht zu übernehmen. Einige seien ja schon 10-15 Jahre im Betrieb tätig. „Und es ist heutzutage nicht einfach gute und qualifizierte Mitarbeiter zu bekommen“, sagt Obermaier.

Bürgermeister Olaf von Löwis hofft jedoch, dass die Mitarbeiter weiter in Holzkirchen wohnen bleiben. Denn das wäre auch für den Gemeindehaushalt entscheidend:

Holzkirchen finanziert sich hauptsächlich über zwei Säulen, die Einkommens- und die Gewerbesteuer. Zur Zeit ist es sogar so, dass die Einkommensteuer für Holzkirchen geringfügig höher ist. Deshalb würden wir einen Umzug der Mitarbeiter aus Holzkirchen natürlich nicht gerne sehen.

Mit Panasonic verliere man nun einen ganz wichtigen Arbeitgeber und Partner, findet der Bürgermeister. Nicht nur aus finanzieller Sicht, sondern auch vom Image her. „Die Europazentrale von Panasonic in Holzkirchen zu haben, das hat uns nochmal einiges an Werbung gebracht“, ist von Löwis überzeugt.

Der Standortwechsel ist Teil einer konzernweiten Umstrukturierung, in der kleinere Standorte zusammengefasst werden sollen. „Wir beliefern teilweise sogar dieselben Kunden. Das macht wirtschaftlich einfach Sinn“, erklärt Obermaier die Gründe. Dass die örtliche Chef-Etage dennoch nicht so glücklich war, kann Obermaier bestätigen. „Beide wohnen schließlich in Holzkirchen“, erklärt die Sprecherin.

Panasonic geht neue Wege. Nicht nur in Sachen Elektromobilität
Panasonic geht neue Wege. Nicht nur in Sachen Elektromobilität

Nun geht es darum, was mit dem Firmengebäude des ehemals zweitgrößten Gewerbesteuerzahlers der Gemeinde passiert. Eigentümer ist Panasonic selbst. Doch Obermaier hat hier keine Bedenken. „Wir gehen davon aus, dass in das Gebäude eine andere Firma einziehen wird“, versichert die Sprecherin.

Bürgermeister von Löwis hofft hier auf einen gleichwertigen Ersatz. Deswegen hat er Panasonic bei der Suche nach einem Nachfolger die Unterstützung der Gemeinde zugesichert. „Schließlich bekommen wir viele Anfragen von Unternehmen“, so von Löwis. Diese seien aber meist kurzfristiger Natur. Und die Sache habe keine Eile. Erstmal müsse Panasonic ausziehen, ehe man an einen Nachfolger denken könne.

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