In das Projekt “FOKUS – Forum der Kulturen und Sprachen“ beispielsweise sind vor Ort viele Privatleute, die Integrationsbeauftragte Maria Korell, der Weltladen und die VHS eingebunden, daneben aber auch das Institut für Interkulturelle Kommunikation der LMU München.
Mit FOKUS sahnte die Bürgerstiftung gleich zweimal ab. Der erste Preis des bundesweiten Ideenwettbewerbs der Herbert-Quandt-Stiftung im März war mit 12.000 Euro dotiert. Der zweite Streich: Aktuell ist man unter den 100 Preisträgern des bundesweiten Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2014. Mit dem Preisgeld und dem bereits existierenden Spendenfonds können die FOKUS-Projekte nachhaltig etabliert werden. Das Festival der Kulturen ist für das nächste Jahr gesichert. Ein Fotokalender für 2015 ist in Arbeit.
Ideen, Zeit und Geld
Für Ute Haury, im Stiftungsvorstand für Soziales zuständig, mündete der Einsatz für die kulturelle Vielfalt in einer persönlichen Einladung zum Sommerfest des Bundespräsidenten. Für Frank Strathmann ist jede Auszeichnung auch ohne Dotierung wertvoll. „Das zeigt nach außen die Qualität unserer Arbeit.“
Ein weiterer Baustein dafür sei, so Strathmann, das Gütesiegel des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Damit dokumentieren die Holzkirchner unter anderem ihre politische und religiöse Unabhängigkeit, Gemeinnützigkeit und soziale Orientierung. Schließlich möchte man weiter engagierte Privatleute, Unternehmen, Vereine und Institutionen mit ins Boot holen. Mit Ideen, Zeit- und Geldspenden könne jeder dazu beitragen, dass regionale gesellschaftliche Themen angegangen werden, für die es keine staatlichen Mittel gibt.
Moderne Form der Beteiligung
Aus dem Zinsertrag des so genannten Grundstockvermögens kann derzeit keine Stiftung wirtschaften. Daher liegt der Schwerpunkt auf dem Einholen von Spenden. „Die kann man auch zweckgebunden definieren“, betont Vorstandsmitglied Klaus Offermann, treibende Kraft hinter den Holzkirchner Blues- und Jazztagen. Dieses Projekt profitiert jährlich von Spenden im immerhin vierstelligen Bereich.
Für Offermann bietet die Stiftung eine moderne Form der Bürgerbeteiligung; „Ich persönlich mag keine Politik machen, kann aber kulturpolitisch Einfluss nehmen.“ Und Strathmann ergänzt: „Damit ist die Bürgerstiftung eine komplementäre Einrichtung zu Vereinen und Organisationen für Themen, die auf Anhieb in keine Zuständigkeit fallen.“ Bestes Beispiel: Die Suche nach einer Partnergemeinde für Holzkirchen.
Umwelt, Kultur, Soziales, Heimat
19 Projekte in knapp drei Jahren hat die Bürgerstiftung seit ihrer Gründung gestemmt. Themenkreise sind Umwelt, Kultur, Soziales und Heimat. Die Palette reicht vom interkulturellen Schwerpunkt über die Offene Bühne, die „Karibische Nacht“ in der Regens-Wagner-Stiftung, die Holzkirchner „Wohlfühlkarte“ bis hin zur Planung eines Wander-Lehrpfads im Teufelsgraben.
Für die Zukunft möchte sich die Bürgerstiftung verstärkt auf bereits laufende Projekte konzentrieren, Ziele klar definieren und damit auf bestimmte Zeiträume begrenzen. „Insbesondere im FOKUS-Projekt gibt es noch viel Luft nach oben, viel zu tun und viel zu erreichen“, resümiert Strathmann.
SOCIAL MEDIA SEITEN