„Wir sind mit den Plätzen am Ende“ Das sagte Pressesprecherin Gabriele Dorby vom Landratsamt Miesbach der Holzkirchner Stimme bereits vergangene Woche. Damit steht der Landkreis allerdings vor einem Problem. Denn bis zum Ende des Jahres werden noch weitere Flüchtlinge erwartet. Und die müssen untergebracht werden.
Knapp 400 Asylbewerber, so die Schätzungen, werden dem Landkreis bis Ende des Jahres noch zugeteilt. Wenn jedoch keine neuen Unterbringungsmöglichkeiten auftauchen, dann muss das Landratsamt auf andere Unterkünfte zurückgreifen. Und das sind in erster Linie die landkreiseigenen Sportstätten. „Wenn die nächsten Asylbewerber kommen, müssen Sie in die Turnhallen“, stellt Dorby klar. Und das scheint nur noch eine Frage der Zeit.
Welche Hallen trifft es?
Für Sportreferentin Sabine Wittmann wäre das jedoch die schlechteste Lösung für alle. Nicht nur, dass Sportvereine, Schulen und Kindergärten von dieser Maßnahme nicht gerade begeistert sind. „Auch die Asylbewerber fühlen sich in so einer Halle nicht wohl“, weiß Wittmann zu berichten. Daher müsse die Unterbringung in Turnhallen der letzte Weg bleiben, bis man keine andere Möglichkeit mehr habe.
Wenn es jedoch soweit ist, muss man von Fall zu Fall entscheiden, welche Turnhalle es trifft. Diesen Ablauf kann auch Dorby bestätigen:
Am Ende ist es immer ein Abwägungsprozess. So einen Entscheidung trifft aber niemand allein. Das macht keinem Spaß.
Bei der Auswahl kommt es in erster Linie auf die Belegung an. Ist eine Halle stark frequentiert, ist die Auswahl dieser Halle unwahrscheinlicher. In Frage kommen neben den Landkreishallen in Miesbach, am Tegernsee und in Hausham auch drei Turnhallen in Holzkirchen: im neuen Gymnasium, am Batusa und in der Probst-Sigl-Straße bei der Realschule.
Für Wittmann kommen jedoch noch weitere Faktoren hinzu. So müsse man auch beachten, wie viele Asylbewerber insgesamt in einem Ort bereits vorhanden sind. Da Miesbach schon sehr viele Asylbewerber beherberge, halte sie eine nochmalige Auswahl dieser Turnhalle für unwahrscheinlich. Für Holzkirchen könnte das mit seinen bald 42 Asylbewerbern im neueröffnetem Containerdorf ein gutes Zeichen sein.
Für die Hallen im Tegernseer Tal dagegen eher weniger. Nur sieben Prozent der insgesamt 256 Flüchtlinge im Landkreis sind derzeit am Tegernsee untergebracht. Klar ist jedenfalls, dass die Entscheidung bald fallen muss. Denn die Zeit drängt. „Die Notfallpläne müssen ausgearbeitet werden. Denn wenn der Notfall eintritt, dann muss es schnell gehen“, weiß die Landratsamt-Sprecherin.
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