Vor allem den Bau der Gmunder Realschule hob der Bürgermeister dabei als positives Projekt hervor. Doch für viele Eltern ist der Schulweg ein heikles Thema. Da die Kinder zum Teil entlang stark befahrener Straßen gehen müssen, erhoffen sich viele hier eine bessere Lösung.
Rund 200 interessierte Bürger waren gestern Abend in den Neureuthersaal gekommen, um sich die Ausführungen des Gmunder Bürgermeisters Georg von Preysing zur Lage der Gemeinde anzuhören. Preysing äußerte sich dabei unter anderem auch zu den Veranstaltungen, die in Gmund im Jahr 2013 stattfanden. Dabei fand er vor allem lobende Worte zu der zehntägigen Festwoche anlässlich des Patronatstages und des 125-jährigen Jubiläums der Feuerwehr. Auch zum Tegernseelauf und dem Tegernseer-Tal-Triathlon zog von Preysing ein positives Fazit.
2014 nur fünf Tage Volksfest
Wenig Lob gab es von ihm dagegen für den Ablauf des Gmunder Volksfestes. „Das Fest 2013 war zum Abgewöhnen“, so die klare Aussage. Auch viele andere Besucher der Festwoche hatten im Nachgang deutliche Kritik am Festwirt geäußert. Aus diesem Grund zog die Gemeinde dann auch die Notbremse und präsentierte Anfang Januar 2014 mit Christian Fahrenschon aus Rosenheim einen neuen Wirt fürs Volksfest. „Er hat einen guten Ruf und wird das sicher besser machen“, erklärte von Preysing gestern Abend. Wie berichtet soll das Volksfest in diesem Jahr schon Mitte Mai stattfinden. Auch die Dauer wurde halbiert und auf fünf Tage begrenzt. So wollen alle Beteiligten testen, wie der neue Festwirt bei den Gmundern ankommt.
Im Verlauf des Abends ging von Preysing dann auch auf die finanzielle Situation der Gemeinde ein. So ist die Pro-Kopf-Verschuldung 2013 im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen, liegt nun bei 855 Euro und damit 114 Euro über dem bayerischen Landesdurchschnitt (769 Euro). Auch der Gesamtschuldenstand der Gemeinde hat sich auf 5.066.225 Euro erhöht (2012: 5.052.632 Euro). Die Begründung für diese Entwicklung lieferte Preysing gleich mit: Die gestiegene Kreisumlage und die zahlreichen Investitionen, die Gmund in den letzten Jahren getätigt hat, wirkten sich nun auf den Haushalt aus.
Vor allem der Neubau der Gmunder Grundschule belastet die Kasse dabei mit rund sechs Millionen Euro. Und auch an der neuen Realschule und der neuen Dreifachturnhalle in Finsterwald beteiligt sich die Kommune mit etwa 2,3 Millionen. „Das ist ein großer Standortvorteil für Gmund“, betonte von Preysing die seiner Meinung nach positiven Auswirkungen dieser Investitionspolitik.
Tempo 30 soll Schulweg sicherer machen
Die Realschule wurde vor drei Monaten feierlich eingeweiht und geht ab kommenden Montag regulär in Betrieb. Dann werden sich auch die rund 400 Schüler täglich auf den Weg zur Schule machen. Gerade der Fußweg sorgt in Gmund aber nach wie vor für Diskussionen. Vielen Eltern ist die Strecke entlang der Tölzer Straße zu unsicher. Aus diesem Grund kündigte von Preysing gestern Abend an, dass Gmund auf dem letzten Teilstück zur Schule eine temporäre Zone mit Tempo 30 einrichten wird.
Diese soll nur in Fahrtrichtung Gmund gelten. Und das von Montag bis Freitag zwischen 7 und 9 Uhr sowie zwischen 12 und 14 Uhr. „Die Schilder werden am Montag aufgestellt,“ kündigte Annemarie Heizmann von der Gemeindeverwaltung heute auf Nachfrage an. Auch um den Einsatz von Schülerlotsen will sich die Gemeinde bemühen. „Das ist aber Sache der Schulleitung, hier freiwillige Schüler zu finden“, so Heizmann weiter.
Derweil feilt man im Rathaus weiterhin an einer Ideallösung für den Schulweg. So sollen die meisten Schüler künftig den Fußweg über die Finsterwalder Straße an den Bahngleisen entlang antreten, um so zur Realschule zu gelangen.
Doch momentan ist diese Verbindung unterbrochen, da sich die Gemeinde mit dem Eigentümer des Grundstücks entlang der Gleise noch nicht einigen konnte, wie der Bürgermeister gestern erklärte:
Wir befinden uns hier weiterhin in Verhandlungen, konnten aber noch keine Einigung erzielen.
Im Gespräch ist dabei weiterhin ein Flächentausch. Auch von Preysing äußerte auf der gestrigen Bürgerversammlung erneut die Hoffnung, dass hier bald eine Einigung erzielt werden kann. Bis es soweit ist, müssen sich die Eltern aber wohl noch eine Weile gedulden und die Schüler den Weg über die vielbefahrene Straße antreten.
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