Der nächste Schritt ist das Vordach des Altbaus auf der Westseite. Die Gmunder Gemeinderäte diskutierten gestern darüber, wie das neue Dach aussehen soll. Vor allem der geplante überdachte Vorsatz sorgte für Gesprächsstoff.
Bei der Sanierung der Gmunder Grundschule läuft alles nach Plan, das bestätigte Ludwig Bergmann aus dem Bauamt vor einigen Tagen auf Nachfrage. Rund zwei Millionen Euro kosten die Maßnahmen insgesamt. Momentan finden dort Elektro- und Installationsarbeiten statt. Gestern Abend beschäftigten sich die Gmunder Gemeinderäte mit dem neuen Vordach auf der Westseite. Mit dabei war auch der zuständige Architekt Bernhard Peck. Er stellte die verschiedenen Varianten im Gemeinderat vor.
Vor allem die Frage, ob das Vordach mit der Hauswand abschließen oder ein pavillonartiger Überstand an der Westseite entstehen soll, wurde intensiv diskutiert. „Eine Überdachung gibt dem Ganzen deutlich mehr Charme“, betonte Peck. Unter dem 15 Meter breiten und 7,30 Meter langen Überstand können die Schüler im Sommer bei schönem wie schlechtem Wetter draußen die Pause verbringen, oder sogar eine Unterrichtsstunde abhalten. So zumindest die Idee der Planer.
Gemeinderäte geteilter Meinung
„Ich finde einen Überstand gut. So können die Schüler im Sommer darunter sitzen“, betonte Martina Ettstaller (CSU). Eine Meinung, die jedoch nicht alle Vertreter des Gemeinderats ähnlich sahen. Johann Schmid (SPD) sorgte sich vor allem um die Auswirkungen auf das Gmunder Ortsbild und fürchtete eine mögliche Signalwirkung für andere Bauprojekte. „Ich halte von einem solchen Überstand nichts. Das würden wir bei einem normalen Einfamilienhaus niemals genehmigen und wir als Gemeinde fangen jetzt mit so etwas an“, gab Schmid zu Bedenken.
Barbara von Miller (SPD) entgegnete, dass es sich hier ja nicht um ein Einfamilienhaus, sondern um einen Zweckbau handle und ein Überstand durchaus Sinn mache. Neben der Frage, ob ein solches Dach an dieser Stelle grundsätzlich sinnvoll ist oder nicht, wurde zudem darüber diskutiert, welches Material man dafür verwenden möchte. Hier plädierten einige der Räte für Holz, die anderen für Beton.
„Ich habe nichts gegen Holz. Doch ich denke, das ist hier statisch nicht machbar, da man dann eine zusätzliche Stütze braucht. Ein Flachdach würde dann ausscheiden”, so Bürgermeister Georg von Preysing (CSU). Auch der zuständige Architekt stimmte zu und erklärte, dass Stahlbeton eine höhere Tragfähigkeit als Holz habe.
Am Ende der Diskussion sprachen sich schließlich 14 Gemeinderäte für einen Dachüberstand aus Beton aus, sechs votierten dagegen. Wie die Oberfläche des Überstandes ausgestaltet werden soll, wollen die Mitglieder des Gremiums zu einem späteren Zeitpunkt nochmal entscheiden.
Klar ist: Das Dach wird nicht begehbar sein und erstmal mit einer isolierenden Schicht in der Farbe des derzeitigen Gebäudes überzogen. Die Unterseite des Betondachs soll mit Holz ausgekleidet werden. Wer die Arbeiten ausführen wird, will die Gemeinde zeitnah über eine Ausschreibung klären. Läuft alles nach Plan, ist die Sanierung des Altbaus Anfang August abgeschlossen. Dann werden die Räumlichkeiten noch ausgestattet. Bis zum Start des neuen Schuljahrs am 16. September muss alles fertig sein.
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