Das neue Kraftwerk wird im Herbst eingebaut. Die Umrüstung auf ein Seewasserkraftwerk stellte sich dabei als ungeeignet heraus.
Das Warmbad drohte, demnächst eher zum Kaltbad zu werden. Wie in der jüngsten Rottacher Gemeinderatssitzung bekannt wurde, ist das bewährte Blockheizkraftwerk des Bades mittlerweile defekt. Allerdings liege es damit im Rahmen seiner üblichen Laufzeit, so der Experte Michael Taubenberger bei seiner Präsentation.
Nun musste jedoch eine schnelle Lösung für den Sommer her, damit der Betrieb aufrechterhalten werden kann. Und so hat man sich in Rottach dazu entschlossen, vorerst ein mobiles Kraftwerk zu mieten, um das Bad den Sommer über mit Wärme und Energie zu versorgen. Doch das soll nur eine Übergangslösung sein.
Verschiedene Möglichkeiten geprüft
Daher hat man laut Taubenberger bereits verschiedene Möglichkeiten geprüft, wie das See- und Warmbad sowie das angrenzende Seeforum zukünftig mit Energie versorgt werden kann. Eine regenerative Energiegewinnung, wie beispielsweise eine Hackschnitzelheizung, wurde dabei aber schnell verworfen. Es fehlt im Warmbad an geeigneten Lagermöglichkeiten für die Brennstoffe.
Und auch die bereits diskutierte Seewasser-Wärmepumpe schied als Möglichkeit endgültig aus. Die Anlage sei nicht in der Lage, die benötigte Wärme von rund 70 Grad Betriebstemperatur wirtschaftlich zu erzeugen, so Taubeberger. „Außerdem wäre dies ein aufwändiges Pilotprojekt, bei dem sich das Genehmigungsverfahren einige Zeit hinziehen könnte“, meint der Experte. Dafür fehlt im vorliegenden Fall die Zeit.
Aufgrund der Wirtschaftlichkeit, der Amortisation und der hohen Energieeffizienz hat man sich im Rathaus daher nun erneut für ein Blockheizkraftwerk mit zwei zusätzlichen Gaskesseln entschieden. Diese sollen in den Spitzenzeiten die notwendige Energie liefern. Bewährte Technik, die oft eingesetzt wird.
BHKW am wirtschaftlichsten
Wichtig war den Räten bei ihrer Entscheidung vor allem, dass man mit dem neuen Kraftwerk nicht dieselben Probleme wie bei dem alten habe. „Da mussten wir doch immer wieder ran“, erinnert sich Bürgermeisterkandidat Christian Köck. Taubenberger erklärte jedoch, dass man natürlich immer einmal Pech haben könne, aber dass ein Blockheizkraftwerk trotz der erheblich höheren Wartungs- und Reparaturkosten am wirtschaftlichsten sei und er dieses daher der Gemeinde empfehlen würde.
Die Arbeiten am Warmbad sollen knapp zwei Monate dauern und im Herbst beginnen. Damit fällt das Kraftwerk bereits unter die neuen Regelungen des „Erneuerbare-Energien-Gesetzes“ der Bundesregierung. Durch eine entsprechende Umlage wird das Vorhaben teurer, als es aktuell wäre. Wegen Lieferzeiten und Ausschreibungsverfahren sei dies allerdings nicht anders möglich gewesen, so Taubeberger abschließend.
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