Der SPD-Kandidat für den Posten, Rober Huber, war am 16. März im ersten Wahlgang gescheitert. Die Enttäuschung darüber sitzt noch tief. Heute gab die SPD Hubers Rückzug aus der Kreispolitik bekannt.
Schon vor sechs Jahren wollte Robert Huber Landrat werden. Damals verlor er deutlich gegen Amtsinhaber Jakob Kreidl (CSU). Trotzdem wollte es der SPD-Kandidat und zweiter Bürgermeister von Bad Wiessee nochmals wissen. Am 12. Oktober 2013 nominierten ihn daher die Mitglieder der Kreis-SPD als ihren Landratskandidaten.
Aufgrund der zahlreichen Affären von Amtsinhaber Jakob Kreidl und seines Stellvertreters, Vize-Landrat Arnfried Färber (Freie Wähler), rechnete sich die SPD durchaus Chancen auf einen Wahlsieg aus. Doch daraus wurde bekanntlich nichts. Gestartet als heimlicher Favorit, erreichte Huber hinter Norbert Kerkel und Wolfgang Rzehak im ersten Wahlgang der Kommunalwahlen nur den dritten Platz und verfehlte damit die Stichwahl. In einer ersten Reaktion am Wahlabend des 16. März fand Huber klare Worte:
Ich bin schon sehr enttäuscht. Scheinbar wurde meine politische Arbeit der letzten Jahre nicht honoriert. Ich muss das Ergebnis erstmal sacken lassen und eine Nacht drüber schlafen, dann sehen wir weiter, wie meine politische Zukunft im Landkreis aussehen kann.
Heute, am Tag nach der Stichwahl, gab die Kreis-SPD nun seine Entscheidung bekannt: Huber wird sich vollständig aus der Landkreispolitik zurückziehen. Sein Mandat im Kreistag will er, obwohl er mit 14.185 die meisten Stimmen aller SPD-Kandidaten erreichte, nicht wahrnehmen. Auf der Interseite der Kreis-SPD heißt es heute:
Die Kreis-SPD bedauert, dass unser Landratskandidat Robert Huber nach dem knappen Ergebnis im ersten Wahlgang der Landratswahl vom 16. März 2014 sein Kreistagsmandat nicht annimmt, das er mit den meisten Stimmen der SPD-Liste errungen hatte. Die Kreis-SPD bedankt sich für sein aufopferungsvolles Engagement für die SPD und den Landkreis und bedauert seine Entscheidung.
Huber selbst hatte offenbar bereits am vergangenen Dienstag gegenüber Vertretern des Landratsamtes seine Entscheidung bekanntgegeben. An seiner statt rückt Betty Mehrer aus Weyarn in den Kreistag nach. Huber selbst war heute nicht für eine Stellungnahme zu sprechen.
Weiter zweiter Bürgermeister in Wiessee?
Sein Rückzug aus der Landkreispolitik dürfte allerdings keine Auswirkungen auf sein politisches Engagement in Bad Wiessee haben. Dort ist er seit 2008 zweiter Bürgermeister und holte mit 1.294 Stimmen die drittmeisten aller künftigen Gemeinderäte. Gegenüber der Tegernseer Stimme bekundete Huber vor zehn Tagen bereits sein Interesse, weiterhin das Amt des zweiten Bürgermeisters zu auszuüben.
Ob das so kommt, wird sich in der ersten Sitzung des neuen Wiesseer Gemeinderates im Mai 2014 zeigen. Dann wählt das Gremium einen Stellvertreter für Peter Höß. Auch Rolf Neresheimer (RAN BW), der im Rennen um das Amt des Bürgermeisters nur knapp gegen Amtsinhaber Höß (Wiesseer Block) gescheitert war, meldete jüngst Ansprüche auf das Amt des Stellvertreters im Rathaus an.
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