Naturdenkmal statt Mountainbiker

Helmut Schneider, langjähriger Vorsitzender des Bund Naturschutz in Holzkirchen, wendet sich in Sachen Kogel in einem offenen Brief an den Marktgemeinderat in Holzkirchen. Darin fordert auch er den Erhalt des vorhandenen Schutzstatus für den Kogel – und ein Aussperren der Mountainbiker.

Der Gemeinderat muss abwägen zwischen den vielen Besuchern und den Pflichten für ein Naturdenkmal.
Der Gemeinderat muss abwägen zwischen den vielen Besuchern und den Pflichten für ein Naturdenkmal.

In den kommenden Wochen will sich der Marktgemeinderat Holzkirchen eindeutig zum Thema Kogel positionieren. Doch währenddessen machen Umweltschützer und Naturliebhaber weiter Druck auf die Verantwortlichen im Rathaus. Sie wollen auf keinen Fall, dass der Kogel seinen Status als Naturdenkmal verliert.

Wie berichtet, gibt es jedoch Überlegungen des Landratsamtes, diesen Schutzstatus abzuerkennen. Denn normalerweise sind Naturdenkmäler nur einzelne Bäume oder Baumgruppen. Da es sich bei dem Kogel jedoch um ein beliebtes und ausgedehntes Ausflugsgebiet handelt, das Landratsamt bei einem Naturdenkmal jedoch die Verkehrssicherungspflicht hat, hat das Amt nun Bedenken angemeldet.

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Kogel nicht “in Funpark umfunktionieren”

Eine Logik, die Helmut Schneider anzweifelt. Er war viele Jahre lang Vorsitzender der Holzkirchner Ortsgruppe beim Bund Naturschutz und hat laut eigener Aussage in dieser Zeit den Kogel schätzen gelernt. Seine Schlussfolgerung aus der Problematik lautet daher anders als die des Landratsamtes: Nicht die Verkehrssicherung soll wegfallen, sondern der Besucherdruck.

„Ich denke es muss auch nicht sein, dass der Kogel beispielsweise von Jugendlichen zu einem Funpark umfunktioniert wird“, so Schneider. Es sei unstrittig, dass ein Naturdenkmal ein wesentlich größeren Schutzstatus darstellt als das Waldgesetzt. Doch den solle es ja auch haben. Nicht umsonst kritisierten Natur- und Umweltschutzverbände das auf Waldnutzung ausgerichtete Waldgesetz.

Katalog für Schutzmaßnahmen

Daher plädiert er für einen Katalog von Schutzmaßnahmen, der eine intensive Nutzung wie „Mountainbiking und andere Zerstörungen ausschließt, gleichzeitig aber eine „friedliche“ Nutzung zulässt“. Darunter fallen für ihn beispielsweise Spaziergänge oder das beliebte Kogelfest. Schließlich habe dieses der Flora und Fauna jahrzehntelang nicht nachhaltig geschadet.

Gleichzeitig läuft auch noch die von Iris Fischer gestartete Petition für den Erhalt des Kogels weiter. Wie berichtet, will Fischer Unterschriften sammeln und diese dann am 24. März dem Marktgemeinderat bei seiner Sitzung zum Kogel überreichen. Anschließend wird dieser über die Maßnahme diskutieren und abstimmen. Verantwortliche aus Rathaus und Landratsamt stellten allerdings bereits vor Wochen klar, dass der Kogel an sich in jedem Fall Bestand haben soll.

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