Die Aufregung um den Kogel war groß in den vergangenen Wochen. So sammelte beispielsweise Iris Fischer Unterschriften für den Erhalt des Kogels. Viel Bürger hatten Angst, der Kogel stehe auf dem Spiel. Grund dafür waren Pläne des Landratsamtes, dem Kogel seinen Status als Naturdenkmal zu nehmen.
Doch diese Angst erwies sich gestern als unbegründet – zumindest aus Sicht des Umweltexperten Dr. Thomas Eichacker. Denn dieser hatte eine frohe Nachricht für die Holzkirchner im Gepäck. Er konstatierte: „Der Status als Naturdenkmal und das Kogelfest sind miteinander vereinbar, wenn wir alle zusammenarbeiten.“
Landratsamt übeträgt Risiko
Und bei Zusammenarbeiten kommt der erste Haken. Denn die derzeit intensive Nutzung muss wohl eingeschränkt werden. Sonst würden die Kosten der Bewirtschaftung den Rahmen sprengen. Fakt ist nämlich, dass der Besitzer des Waldes für Verletzungen haftet, wenn er Besucher aktiv einlädt den Wald zu besuchen. Sei es durch Waldwege oder Bänke.
Und dieses Risiko will das Landratsamt, insbesondere beim Kogelfest, nicht länger tragen. „Es kann nicht die Aufgabe der unteren Naturschutzbehörde sein, ein gewerbliches Fest zu gewährleisten“, findet Martina Lewald-Brudi vom Landratsamt. Durch einen Zusatz in der Schutzverordnung möchte das Amt daher die Verkehrssicherungspflicht auf die Gemeinde Holzkirchen übertragen.
Holzkirchen “sollte sich den Kogel leisten”
Auf diese Weise könne auch der Schutzstatus Naturdenkmal erhalten bleiben, erklärt Eichacker. Für die Gemeinde wird das allerdings teuer. Denn sie muss künftig dafür aufkommen, dass der Wald verkehrssicher ist. Christoph Schmid (CSU) warf in der gestrigen Sitzung eine fünfstellige Sitzung in den Raum, die die Verkehrssicherung die Gemeinde kosten wohl würde.
Festlegen wollte sich der zuständige Förster Robert Wiechmann (Grüne) allerdings nicht. Denn dies sei Teil der anstehenden Verhandlungen. Denn klar ist: So wie bisher kann der Kogel nicht mehr genutzt werden. Mountainbiker beispielsweise werden zukünftig wohl nicht mehr geduldet. Und auch einige Sitzbänke müssen weichen.
Nur noch der Rundweg sowie der Platz für das Kogelfest sollen voraussichtlich noch gesichert werden. Am Ende entschieden sich die Räte trotz der höheren Kosten dafür, diesen Kompromiss einzugehen. Der Kogel sei eines der schönen Dinge in Holzkirchen, sagte Egmont Ernst (FWG): „Den sollten wir uns auch leisten.“
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