Warngau fordert schnelle Lösung

An den unbeschrankten Bahnübergängen in Warngau kommt es regelmäßig zu schweren Unfällen. Besonders der Übergang bei Piesenkam gilt als Unfallschwerpunkt. Lange tat sich nichts, doch jetzt erhöht die Gemeinde den Druck auf die Bahn.

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Immer wieder kommt es in Piesenkam zu schweren Unfällen.

Bereits im Oktober 2014 habe es eine Ortsbegehung gegeben, berichtete Warngaus Bürgermeister Klaus Thurnhuber (FWG) jüngst. Neben Vertretern von Gemeinde, Holzkirchner Polizei, Landratsamt, sowie von Bayerischer Oberlandbahn und der DB Netz AG, kam sogar Bayerns stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner an den Bahnübergang bei Piesenkam. Dieser ist derzeit noch unbeschrankt.

Erst im vergangenen April kam es an der Stelle zu einem schweren Verkehrsunfall. Wie die Tegernseer Stimme berichtete, stieß ein von Warngau Richtung Piesenkam fahrender Fiat mit einem Zug der Bayerischen Oberlandbahn zusammen. Eine 53-jährige Frau starb. Eine zweite Frau (30) und ihr siebenjähriger Sohn wurden schwer verletzt. Nur einer von unzähligen Unfällen. Ein Feuerwehrler damals:

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Immer wieder passiert hier was – mal schlimmer, mal weniger schlimm. Ich frag mich, warum der Bahnübergang immer noch nicht beschrankt ist.

Geht es nach Bürgermeister Thurnhuber soll sich das nun schnell ändern. Laut Thurnhuber stehen zunächst drei der sechs Übergänge auf dem Gemeindegebiet im Fokus, die eine sogenannte „Schalteinheit“ bilden, darunter auch der Übergang bei Piesenkam. Nach Angaben der DB Netz AG sei nur eine Gesamtlösung für alle drei Gleisquerungen durchführbar. Bei Kosten von etwa 600.000 Euro pro Schrankenanlage eine teure Angelegenheit.

Die DB Netz hält sich daher derzeit mit konkreten Zusagen zurück, für Thurnhuber nicht nachvollziehbar. Kurz nach dem Unfall beteuerte die DB Netz noch, sich um eine schnelle Lösung zu bemühen. Die Kosten für die Übergänge würden durch drei geteilt. Jeweils zu einem Drittel müssten sich Gemeinde, Deutsche Bahn und der Bund beteiligen.

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Der Bahnübergang in Piesenkam gilt als Unfallschwerpunkt.

Aufgrund der Verzögerungen prüft die Gemeinde derzeit gemeinsam mit dem Landratsamt auch eigene Lösungen. Hierzu soll ein Verkehrsplaner ein Konzept erarbeiten. Denkbar ist neben einer Tunnellösung auch eine geänderte Streckenführung der Kreisstraße, um das Gefährdungspotential zu verringern.

Doch nicht nur in Piesenkam fordert die Gemeinde ein schnelles Handeln von der zuständigen DB Netz AG. Auch am unbeschrankten Übergang in Thann, der sich ebenfalls auf Warngauer Gemeindegebiet befindet, kam es bereits zu schweren Unfällen. Am 19. August 2011 verunglückten hier zwei 18 und 22 Jahre junge Holzkirchner tödlich. Damit sich derartige Unfälle nicht wiederholen, soll auch hier eine schnelle Lösung her.

Klaus Thurnhuber dämpft jedoch die Erwartungen. Zunächst müsse ein tragfähiges Konzept für Piesenkam erarbeitet werden. Thann ist eine ganz andere, zweite Baustelle. Es wird daher wohl noch eine Weile dauern, bis sich an Warngaus Bahnübergängen endlich etwas tut.

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