Nach den Wintermonaten endlich wieder mit dem Fahrrad raus in die Natur. Darauf warten Radsportfreunde seit Wochen. Zuvor sollte das Rad jedoch einem Komplettcheck unterzogen werden, um Komplikationen vorzubeugen. Eine kontinuierliche Pflege des Rads erhöht zudem die Lebensdauer.
Vor der ersten Fahrt sollten Radler ihren Untersatz auf Herz und Nieren prüfen. Eine Checkliste kommt von ADFC-Kreisvorstand Hartmund Romanski: „Am wichtigsten ist es Luftdruck, Kette, Zahnräder, Bremsen und Beleuchtung zu checken.“ Besonders bei letzterem sei in Holzkirchen, so Romanski, noch deutlicher Nachholbedarf.
Dampfstrahler und Kettenspray
Ulrich Bittl vom Holzkirchner Radgeschäft La Cicletteria empfiehlt deshalb die Kette regelmäßig zu schmieren. Inzwischen gibt es dafür spezielle Kettensprays: „So bleibt die Kette sauber und das Mittel ist zudem noch schmutzabweisend.“ Wichtig ist auch der Reifendruck. Ist der Reifen nicht ausreichend aufgepumpt, leidet der Radwiderstand und der Verschleiß wird begünstigt. Des Weiteren sollten alle Schrauben am Rad sicherheitshalber nachgezogen werden. Diese können sich über die Monate lockern.
Früher noch absolutes No-Go, bietet sich heute dank gedichteter Kugellager auch die bequeme Reinigung mit dem Dampfstrahler an. Wer sich den Weg an die Tankstelle sparen möchte, kann sein Fahrrad auch zu Hause mit Radreiniger und Gartenschlauch putzen. „Von Benzin rate ich allerdings ab – das greift die Materialien zu sehr an“, sagt Bittl.
Vielfahrer sollten laut Bittl Wert auf Ergonomie legen, um Verletzungen vorzubeugen. Beim fahren werden die Handgelenke durchgedrückt und somit unnötig belastet. Bittl empfiehlt deshalb Handschuhe und speziell geformte Griffe. Das Gleiche gilt auch für den Fahrradsattel. Betroffen sind vor allem ältere Modelle. Hier kann die richtige Form des Sattels Weichteile schützen und für höheren Komfort beim Fahren sorgen.
Nüchtern am Lenker – mit dem Nahverkehr zu neuen Strecken
Die Auswirkung von Alkohol am Fahrradlenker werde von Radlern oftmals unterschätzt, so Romanski. Neben der Gefährdung für sich und andere, riskieren alkoholisierte Fahrradfahrer auch ihren Führerschein. Bei Fahrlässigkeiten im Straßenverkehr, egal ob mit dem Auto oder Rad, kann dem Betroffenen die Fahrerlaubnis dauerhaft entzogen werden. Es gebe dazu bereits Bestrebungen seitens der Politik, Promillegrenzen gleichzusetzten.
Allen begeisterten Genussradlern empfiehlt der ADFC-Kreisvorstand Romanski noch die Anreise zu entfernteren Routen per öffentlicher Verkehrsmittel. Romanski’s Tipp: Mit der Meridian-Bahn nach Bad Aibling. Dort gibt es besonders viele Routen für Radsportfreunde.
Eine Neuerung für Radler gibt es seit Kurzem auch an der Erlkamer Straße kurz vor dem Bahnübergang. Hier hat die Gemeinde eine Radlfurt eingerichtet, an der Autofahrer, ähnlich dem bereits vorhandenen Zebrstreifen, den Radlern die Vorfahrt lassen müssen. So soll die Situation der Radler in Holzkirchen gestärkt werden.
SOCIAL MEDIA SEITEN